Papst Franziskus hat der Weihe von Frauen zu Diakoninnen oder Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche eine klare Absage erteilt. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die das 87 Jahre alte Kirchenoberhaupt am Rand der laufenden Weltsynode in Rom veröffentlichen ließ. 

Darin heißt es: "Der Papst hat zum Ausdruck gebracht, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Frage des weiblichen Diakonats noch nicht ausgereift ist. Er hat darum gebeten, dass wir uns nicht mit dieser Möglichkeit befassen." 

In der römisch-katholischen Kirche gibt es schon lange Debatten darüber, ob Frauen - wie in anderen großen Kirchen - als Diakoninnen arbeiten dürfen. Zu den Befürwortern gehört der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der sich eben erst auch bei der Synode dafür stark gemacht hatte. Viele halten ein Frauen-Diakonat für eine Vorstufe, damit Frauen später einmal auch Priesterinnen werden können. Der gebürtige Argentinier Franziskus ist seit 2013 als Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken im Amt. 

Strittige Themen vorab schon ausgelagert

Das Thema Frauendiakonat sollte ursprünglich auch bei der seit drei Wochen laufenden Weltsynode behandelt werden, einem Treffen von mehr als 360 Bischöfen, anderen Geistlichen und auch Gläubigen ohne Ämter. Dabei sind auch mehr als 50 Frauen mit Stimmrecht. 

Franziskus entschied vorab jedoch, diese Frage wie andere strittige Themen in Arbeitsgruppen auszulagern. Darüber gab es einigen Unmut - insbesondere nachdem der Vatikan vergangene Woche keine Auskunft über die Frauen-Arbeitsgruppe gab. 

Die ungewöhnlich deutliche Klarstellung des Papstes wurde nun von einem seiner engsten Vertrauten bekannt gemacht, dem argentinischen Kardinal Victor Fernandez. Der 62-Jährige leitet die mächtige Vatikanbehörde für Glaubenslehre. Zugleich wurde bekannt, dass der Papst an diesem Donnerstag eine neue Enzyklika mit dem Titel "Dilexit nos" ("Er hat uns geliebt") veröffentlichen will. 

Die Weltsynode dauert noch bis zum Wochenende. Zum Abschluss steht ein großer Gottesdienst im Petersdom auf dem Programm. Das letzte Wort, was von den Empfehlungen der Synode übernommen wird, hat allein der Papst.