Momentan kursiert in den sozialen Medien ein Beitrag, der die Vermutung aufwirft, dass Sex mit Kindern bald straffrei wäre. Es wird behauptet, das Gleichstellungsgesetz könnte dazu führen, dass sexueller Kontakt mit Kindern straffrei und die Pädophilie geschützt wird. Weiterhin wird berichtet, dass im Bundestag über ein Diskriminierungsverbot für Pädophile diskutiert wird. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Aussagen?

Fake News oder berechtigte Sorge?

Der Text: "Gleichstellungsgesetz: Sex mit Kindern bald straffrei" wird derzeit intensiv auf sozialen Plattformen wie Instagram verbreitet. Auf einem in Bildbearbeitung gestalteten Kachelbild ist ein leicht bekleideter Mann zu sehen, der eine Pride-Flagge, das Symbol der LGBTQ+-Bewegung, vor dem Bundestag hält. Im Vordergrund ist ein kleines Mädchen abgebildet. Verbreitet wurde dieser Text von der Plattform AnonymousNews. Es handelt sich bei AnonymousNews um eine der aktivsten und reichweitenstärksten Stimmen innerhalb der rechten Szene, wie die letzte Bundesregierung feststellte. Wer die Internetseite anonymousnews.org oder anonymousnews.ru aufruft, stößt auf Artikel mit Überschriften wie "Sex mit Tieren: Zoophilie soll 'enttabuisiert' werden". Die Domain ".ru" könnte darauf hindeuten, dass enge Verbindungen zu russischen Anbietern bestehen.

Verwirrspiel um das Gleichstellungsgesetz: Ein Blick auf die tatsächlichen Inhalte

Beim Lesen des Textes mit dem Titel "Sex mit Kindern bald straffrei" fällt auf, dass im Titel vom "Gleichstellungsgesetz" die Rede ist. Doch der Inhalt des Textes behandelt nicht das Thema der Gleichstellung von Männern und Frauen, wie es im Bundesgleichstellungsgesetz vorgesehen ist, welches darauf abzielt, die Benachteiligung von Frauen in den Unternehmen und Dienststellen des Bundes zu überwinden. In dem Text werden stattdessen verschiedene Themen miteinander vermischt. Dazu gehört das am ersten November in Kraft tretende Selbstbestimmungsgesetz, das es Trans-, Inter- und nichtbinären Personen erleichtert, ihren Geschlechtseintrag und Vornamen zu ändern. Darüber hinaus wird die Abstimmung über eine Sammelpetition im Bundestag Ende September erwähnt, welche auch die Petition eines verurteilten Pädophilen beinhaltete. Schließlich werden auch die Forderungen aus den Anfangsjahren der Grünen angesprochen, die eine Straffreiheit für pädophile Beziehungen thematisierten.

Faktencheck: Mimikama.org widerlegt Falschinformationen von AnonymousNews

Die Faktenchecker von Mimikama.org haben das Thema gründlich untersucht und kommen zu dem Schluss, dass es sich um "Fake" und "bewusste Panikmache" handelt. Der Artikel von AnonymousNews verwendet Bilder und Formulierungen, um Angst zu schüren und die Leser in Panik zu versetzen. Mimikama.org erklärt, dass die Wortwahl und verwendeten Darstellungen darauf abzielen, Desinformationen zu verteilen und Emotionen hervorzurufen. Weiterhin wird aufgeklärt, dass es in Deutschland umfassende Regelungen zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch gibt, die kontinuierlich aufrechterhalten werden.