Eine Studie über das Medikament "Molnupiravir" brachte in den letzten Wochen eine Diskussion über ein mögliches Medikament gegen das Coronavirus ins Rollen, für das eine Notzulassung in den USA beantragt wurde.
Nun prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung des Präparats. Es entstammt aus dem US-Pharmakonzern Merck & Co. Das Medikament kommt in Pillenform und soll die Vermehrung der Viren im Körper stören.
Medikament wird nun von EMA geprüft
Laut Zwischenergebnissen einer Studie des Unternehmens und seiner Partner würde das Molnupiravir als antivirales Medikament das Risiko eines Aufenthalts im Krankenhaus oder eines tödlichen Krankheitsverlaufs bei mit Corona infizierten Personen ungefähr halbieren. Da das Medikament in der Zeit der Vermehrung im Körper wirkt, sei es bei einer fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr effektiv, heißt es in der Studie.
Die Daten wurden in einer klinischen Phase-3-Studie mit 775 Personen an verschiedenen Orten weltweit erhoben, die leicht oder mittelschwer an dem Virus erkrankt waren und mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf aufwiesen, zum Beispiel hohes Alter.
Nur sieben Prozent derer, die Molnupiravir einnahmen, mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden oder verstarben. In der Placebo-Gruppe lag die Zahl bei zirka 14 Prozent. Über mögliche Nebenwirkungen des Mittels ist bislang wenig bekannt.
Die Pille wird nun auf Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit geprüft. Erst wenn diese Testreihen abgeschlossen sind, kann ein Antrag auf Zulassung in der EU gestellt werden.