Das Schweizer Bergdorf Brienz ist erneut von einem riesigen Erdrutsch bedroht und bereitet sich deswegen auf eine Evakuierung vor. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt talwärts bewegen und die Siedlung erreichen, erklärte die Verwaltung der Ortschaft im östlichen Kanton Graubünden.
Die etwa 90 Bewohner von Brienz wurden informiert, dass sie möglicherweise schon in den kommenden Tagen ihre Häuser verlassen müssen und im schlimmsten Fall mehrere Monate lang nicht mehr zurückkehren können. Eine Entscheidung und ein Zeitpunkt für solch einen Schritt wurden noch nicht festgelegt.
Warnung vor Schuttstrom mit 80 km/h
Derzeit bewegt sich das Geröll mit rund 25 Zentimetern pro Tag. Niederschläge oder Felsstürze im Bereich der Schutthalde könnten die Geschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde oder mehr erhöhen, berichtete der Geologe Stefan Schneider den Einwohnern bei einer Informationsveranstaltung. Solch ein Schuttstrom seit zwar derzeit nicht wahrscheinlich, aber wenn er plötzlich eintrete, seien rechtzeitige Warnungen kaum mehr möglich.
-
Der Felsschutt bewegt sich langsam auf das Dorf zu. Foto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa
Das Dorf war bereits im Mai 2023 in Erwartung einer Rutschung vorsichtshalber geräumt worden. Im Juni 2023 donnerte dann tatsächlich ein gewaltiger Schuttstrom den Berg hinunter und verfehlte das alte Schulhaus nur um wenige Meter. Geröll und Schutt verschütteten Wiesen und eine Straße teils meterhoch. Brienz liegt in der Nähe von Davos auf einer Höhe von rund 1.150 Metern.
Meistgelesen
- 1.
Neues Party-Stadl in der Chemnitzer Innenstadt
- 2.
PKW gegen Hauswand in Beierfeld: Feuerwehr befreit Fahrer aus Fahrzeug
- 3.
Schwerer Unfall auf Bundesstraße im Erzgebirge: Hyundai-Fahrer eingeklemmt
- 4.
Auto prallt gegen Baum: 18-Jähriger stirbt bei Glätteunfall
- 5.
Tödlicher Verkehrsunfall auf der A4: Mann verliert Leben