In einer Untersuchung haben Wissenschaftler aus Frankreich eine neue Variante des Coronavirus in einer Preprint-Studie nachgewiesen. Die Mutation "B.1.640.2" soll sich laut dem Bericht noch besser als das Ursprungsvirus an Zellen andocken und damit eine schneller Ausbreitung im Körper vorantreiben können. Experten sprechen von einer "atypischen Kombination" von Mutationen, denn es konnten 46 Mutationen in der Variante identifiziert werden. Sie enthalt bereits die bekannten Mutationen N501Y und E484K.
Zwölf Menschen in Frankreich infiziert
Bei zwölf Menschen wurde die neue Variante in Frankreich bisher nachgewiesen. Als Quelle soll ein Reisender identifiziert worden sein, der aus Kamerun nach Frankreich eingereist sei. Laut Angaben des Johns-Hopkins-Instituts liegt die Impfquote in Kamerun bei etwa 2,4 Prozent.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht viel mehr über die Mutation bekannt. "Wir wissen noch zu wenig, um etwas Brauchbares sagen zu können", so Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstagvormittag. Er sei bereits mit Spezialisten im Austausch.
Mediziner Christoph Specht machte im Gespräch mit "RTL" deutlich, dass Mutationen an der Tagesordnung stehen würden und es nur Zufall sei, dass jetzt diese spezielle Variante bekannt geworden sei. "Es entstehen andauernd viele weitere Mutationen, von denen man gar nichts mitbekommt", so Specht. Er vermute, dass die neue Variante "gar keine Bedeutung" haben werde und "schnell wieder verschwinden" könnte.
Genaue wissenschaftliche Ergebnisse über Ansteckung, Ausbreitung und Auswirkung der Variante liegen allerdings noch nicht vor.