Es war eine lange und kräftezehrende Nacht für die Kameraden der Feuerwehr sowie für die Mitarbeiter der tschechischen Bahn. Am gestrigen Nachmittag ereignete sich ein tragisches Zugunglück im böhmischen Erzgebirge (Blick berichtete). Die Kameraden der Feuerwehr hatten schon einige Stunden Rettungsarbeit geleistet, die Mitarbeiter der tschechischen Bahn mussten den Tod von einem ihrer Lockführer verkraften. Dennoch ging es 22 Uhr an die aufwendige Bergung der verunfallten Züge. Eine Diesellock schob die beiden noch ineinander verkeilten Triebwagen zirka einen Kilometer in den nahegelegenen Bahnhof Pernink. Hier wurden die verkeilten Triebwagen auseinander gezogen. Selbst die starke Diesellock schaffte dies erst nach einigen Versuchen.
Wirkung von enormen Kräften bei dem Zusammenstoß
Jetzt wird das ganze Ausmaß ersichtlich. Schon beim Vorbeifahren des Zuges erkennt man, der Lockführer im gelben Triebwagen hatte keine Chance. Nachdem die Triebwagen dann gegen 23.30 Uhr getrennt waren, machte man sich an die Sicherungsarbeiten. Kopfschütteln macht sich bei den Mitarbeitern der Bahn breit. Es ist nur schwer vorstellbar, was für Kräfte bei dem Zusammenstoß gewirkt haben müssen. Sitzbänke im Zuginneren sind aus der Bodenverankerung gerissen, Zwischentüren zerbrochen. Nachdem die Züge auf verschiedenen Abstellgleisen abgestellt sind, beginnt die Feuerwehr mit den Arbeiten an den Zügen. Man hofft, dass man die Triebwagen soweit instand setzen kann, dass sie auf dem Gleis und nicht mit Tiefladern abtransportiert werden können.
erschienen am 08.07.2020