Auch bei der 22. German Speedweek in der Motorsport Arena Oschersleben war das Kernthema der Lauf zur Motorrad-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/2019. Bei dieser sollten auch wieder zwei Racer aus Westsachsen mittendrin sein, doch einer war leider nur dabei. Der 19-jährige Arnaud Friedrich aus dem Limbach-Oberfrohnaer Ortsteil Bräunsdorf reiste kränkelnd in die Magdeburger Börde, wo er nach einem Arztbesuch wegen einer Mandelentzündung und Angina schon vorm Rennen die Waffen strecken musste.
Nicht so Lucy Glöckner aus Krumhermersdorf, die im Team GERT56 by GS YUASA zusammen mit dem Österreicher Stefan Kerschbaumer und dem Niederländer Pepijn Bijsterbosch ins Rennen über acht Stunden ging. Als klare Tabellenleeader der Klasse Superstock für seriennahe 1.000er-Motorräder hatte man sogar beste Chancen auf den World-Cup-Titel, doch dieser geriet schnell in Gefahr.
Technikdefekt vereitelte den großen Wurf
In den ersten zweieinhalb Rennstunden hatte man Pech mit der Technik, was die 28-jährige Rennamazone so erklärte: "Es ging für uns eigentlich ganz gut los, doch unser Startfahrer Kerschi ist fünf Runden vor unserem ersten planmäßigen Wechsel mit Spritmangel stehengeblieben, was wir uns nicht erklären konnten. Dann bin ich rausgefahren, hatte aber ständig Probleme mit der Gasannahme. Am Ende hatten wir einen kompletten Systemausfall und mussten noch eine Reparaturpause am Gas-Body einlegen." Zurückgefallen bis fast ans Ende des 39 Teams umfassenden Feldes, kämpfte man sich bis zum Rennende auf den 13. Gesamtrang sowie den siebenten Platz der Superstock-Wertung nach vorn, sodass in der Gesamtwertung Punktgleichheit mit einem französischen Team herrschte. Da in diesem Fall das bessere Einzelergebnis bei allen Rennen den Ausschlag gibt, gewann Moto Ain mit dem Italiener Roberto Rolfo, dem Schweizer Robin Mulhauser und dem Briten Stefan Hill der FIM World Cup. "Das ist extrem ärgerlich, mit Punktegleichstand nur Vize zu werden, aber so ist der Sport. Die Langstreckenszene und diese Art des Teamsports liebe ich extrem und fühle mich hier richtig wohl."
Auch "Penz" und Max Neukirchner ohne Fortune
Kein Glück hatten auch der Hohenstein-Ernstthaler Rico Penzkofer mit seinem Team Wepol Racing sowie der Stollberger Max Neukirchner, der beim Yamaha Austria Racing Team als Koordinator fungiert. Beide Mannschaften schieden mit technischen Defekten aus.
Den Gesamtsieg sicherte sich, wie im Vorjahr, das Team F.C.C. TSR Honda France mit dem Australier Josh Hook und den Franzosen Freddy Foray und Mike Di Meglio. Mit Platz zwei baute das Team SRC Kawasaki France seine Führung in der (Superbike-)Weltmeisterschaft weiter aus und hat fürs Saisonfinale Ende Juli beim legendären Acht-Stunden-Rennen im japanischen Suzuka schon eine Hand am WM-Titel.
erschienen am 10.06.2019