Guang Dai steht seit 2018 an der Tür. In der Alten Kaffeerösterei gehört der 25-Jährige zum Wachpersonal. Das Plauener Kulturzentrum lädt am 22. November zum Beispiel zur "Jazz Combo + Jam Session" ein. Seine Freizeit verbringt Guang gerne hier in Haselbrunn. Musik in der Geselligkeit. Das ist sein Ding. Der junge Mann liebt Menschen. "Und ich mag Tattoos", verrät der gebürtige Plauener, der gerade wie ein Gesamtkunstwerk in der Entstehungsphase ist.

Reiseleiter und Nachtwächter in Italien, Frankreich, Spanien und Kroatien

An die 10.000 Euro trägt Guang jetzt schon auf seiner Haut. In den Plauener Studios Hells Kitchen, Fine Line und im Salon Konsul hat sich der Vogtländer stechen lassen. Im Kohlenstaub Oelsnitz folgen die nächsten Tätowierungen. Guang ist gerade von einer USA-Reise zurückgekommen. "Ich war mit einem Kumpel in Las Vegas und Los Angeles", berichtet der Globetrotter, der nach dem Abitur für drei Jahre als Reiseleiter und Nachtwächter in Italien, Frankreich, Spanien und Kroatien gearbeitet hat.

An die Nachtbar "Matsche" erinnern sich noch viele Plauener

Ja! Guang ist ein ziemlich spannender Zeitgenosse. Aktuell absolviert der Azubi im Landratsamt in Plauen das 3. Lehrjahr. Wenn alles klappt, wird der beliebte Kollege Fachinformatiker im Fachbereich IT-Systemintegration. Dabei war Guang aber auch schon Barbetreiber. "Das stimmt. Ich hatte in der Ostvorstadt eine coole Lokalität", bestätigt der Tausendsassa. An die Nachtbar "Matsche" in der Zürnerstraße erinnern sich bestimmt noch ganz viele Plauener. Doch das ist für den Neundorfer, der zuvor die Dittesoberschule und das berufliche Gymnasium e.o.plauen besucht hat, längst Geschichte.

Guangs Eltern kommen aus einer "Provinz" mit 12. Millionen Einwohnern

"Meine Eltern sind 1996 aus China nach Deutschland gekommen. Meine Familie stammt aus der chinesischen Provinz Shandong", erzählt Guang. Das Wort Provinz hat jedoch für ihn eine ganz andere Bedeutung. "Hier bei uns im Vogtland leben 220.000 Vogtländer. In der Provinz-Hauptstadt Ji Nan und der Umgebung, wo meine Eltern zu Hause waren, sind es über 12 Millionen."

Weltoffenheit, Loyalität und Ehre 

Guang hat die Weltoffenheit also in seiner DNA. Das spürt man auch, wenn er über seine Pläne spricht. "Meine Arme sind fast fertig. Die Brust ist in Arbeit. Der Rücken ist noch frei und soll später folgen. Aber es muss alles bezahlt werden. Also geht es nur Stück für Stück." Die Motive haben keinen tieferen Sinn. Hauptsache, es ist ästhetisch. Da steht einmal auf chinesisch geschrieben "Loyalität und Ehre". In Kyrillisch ist zu lesen "Das Leben ist so". 

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