Nein, eine Kur war es nicht, die mich nach Bad Elster fahren ließ. Auch nicht der Wunsch, von dem ehemaligen Skiflug-Weltmeister Klaus Ostwald aus Bad Elster das Skispringen zu lernen. Ich bin zum Glück nicht krank für eine Reha und ebenso zum Glück nicht wahnsinnig für eine Schanze. Von der würde ich nicht springen, sondern nur kopfüber in den Schnee fallen. Und der liegt da nicht mehr.
Eine Freundin hatte mich gebeten, ihr im Garten zu helfen, weil ihre Freunde in der Nähe keine Lust und deshalb heftige Ausreden hatten. Von Zahnschmerzen im fünften Weisheitszahn über Trampolinspringen mit der Uroma und einen schon drei Tage dauernden Download eines neuen Songs bis zu drei Regenwolken, die mit rasender Geschwindigkeit von Hamburg in Richtung Vogtland zogen. Also blieb nur ich und so packte ich etwas Bauchfreies, einen Kanister Sonnencreme und einen Strohhut ein. Falls die Wolken unterwegs doch erst einmal in einem Hotel in Leipzig übernachteten
Die neun rechteckigen Gärten in der kleinen Anlage waren angeordnet wie die neun Ziffern auf einer Telefontastatur, das hatte ich im Internet gesehen. Und sie waren auch genauso nummeriert. Drücken konnte man sie aber leider nicht. Nummer zwei war gar kein Garten mehr, sondern nur noch eine Wiese, und die Nummern sechs und eins waren leer. Da hatten die Besitzer wahrscheinlich drei Erdbeeren und zwei Holzhäuser geerntet und alles mitgenommen.
In allen Gärten bewegten sich alle, nur im Garten meiner Freundin niemand. Denn die saß neben ihrer Sitzecke auf der Wiese und weinte. Weil ihr eine unbekannte Person die Scheiben ihres winzigen Gartenhäuschens eingeschlagen hatte. "Kein Problem, ich habe mal in einer Autoglas-Werkstatt gearbeitet!", log ich, um sie aufzubauen, und sie lachte. Als ich mich gerade umziehen und aufräumen wollte, signalisierte ihr Smartphone eine Nachricht. "Der in dem Garten mit den meisten besetzten Nachbargärten war es!", meldete ein Unbekannter …
Wisst ihr, in welchem Garten wir den Einwerfer finden können?
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