Wie das Kamel des Kalifen nach Chemnitz kam - das erfahren die jüngsten Museumsgäste beim Workshop zur Ausstellung "Tabakrausch an der Elbe. Geschichten zwischen Orient und Okzident" im Industriemuseum am Donnerstag, 20. Oktober, 13 Uhr.
"Alles hat seine Zeit"
Mit dem Quartettspiel "Alles hat seine Zeit" erkunden die Teilnehmer Exponate in der Ausstellung, die von früheren Moden, Promis oder Orientvorstellungen erzählen und erhalten ein Quartettspiel mit nach Hause. Anschließend werden kleine Miniaturkulissen gebaut, die die damalige Orientbegeisterung in Sachsen nachempfinden. Die Veranstaltung ist für Kinder von 8 bis 12 Jahren gedacht und dauert etwa zweieinhalb Stunden. Um Voranmeldung wird gebeten unter 0371/3676410.
Besucher auf Tabakreise
Die aktuelle Sonderausstellung "Tabakrausch an der Elbe - Geschichten zwischen Orient und Okzident" ist bis zum 30. Dezember im Industriemuseum zu sehen. "Sie zeigt den Spannungsbogen von der Kulturpflanze Tabak bis hin zu Tabakgegnern", fasste es der damalige Museumsleiter Oliver Brehm bei der Eröffnung zusammen. Mit dieser Schau, die laut Brehm die bisher größte zur Zigarettenkultur sei, gehen die Besucher auf eine Reise. Kennenlernen werden sie dabei unter anderem exotisch klingende Unternehmen wie Yenidze oder Xanthi, die schon ab Ende des 19. Jahrhunderts in Dresden zum Ausgangspunkt der Zigarettenindustrie in Deutschland wurden. Zunächst mit der Hand gefertigt, sind die Zigaretten bald zum maschinell hergestellten Massenkonsumgut geworden. Die Ausstellung im Industriemuseum beleuchtet die lange Geschichte des Tabakkonsums in Sachsen und daraus resultierende kunsthandwerkliche Erzeugnisse, wie zum Beispiel Tabatieren aus Meissner Porzellan oder Pfeife rauchende erzgebirgische Räuchermännchen. Ein Ausstellungsbereich widmet sich frühen Strategien der Produktwerbung, die auch solche, aus heutiger Sicht skurril anmutende Produkte, wie einen "Kur-Zigarillo" der Marke "Oberarzt Nr. 8" hervorbrachte.