BLICK.de stellt auch in diesem Jahr wieder die Menschen vor, die etwas Besonderes in den vergangenen zwölf Monaten geleistet und erwirkt haben. Wie das Wasser großer Flüsse schmeckt, weiß der Chemnitzer Extremschwimmer Joseph Heß sehr gut. Er bezwang im Juni und Juli dieses Jahres den Rhein in 25 Tagen und schrieb damit Geschichte als schnellster Flussbezwinger.
1.232 Kilometer von der Schweiz bis zur Nordsee
Von der Quelle im schweizerischen Tomasee bis zur Mündung in der Nordsee misst der der Fluss 1.232 Kilometer. Er kraulte also durch die Schweiz, Österreich, Frankreichs, Lichtenstein, Deutschland sowie die Niederlande und passierte mit Neoprenanzug und Schwimmbrille Rheinmetropolen wie Konstanz, Basel, Mainz, Wiesbaden, Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf und Rotterdam. Begleitet von Freunden und Familie sowie Studierenden der Hochschule Mittweida verbrachte der 35-Jährige täglich bis zu 13 Stunden im Wasser.
Einige Probleme gab es
"In der Bodenseeregion hatte mich ein Magen-Darm-Infekt kurz eingebremst. Außerdem war unser Beiboot defekt und wir mussten ein neues kaufen", erinnert sich Joseph Heß. Unbändiger Ehrgeiz, eine günstige Strömung und die Unterstützung seiner Begleiter entspannten die Situation vorerst. In der Schlussphase seines sportlichen Projektes kämpfte er wieder gegen die Zeit. "Für Rotterdam hatte ich keine Schwimmerlaubnis bekommen und wurde per Motorboot durch die Stadt befördert", erzählt er. Zudem musste er wegen des Schiffverkehrs in den Niederlanden auf einen Seitenarm ausweichen, in dem es kaum Strömung gab.
Sportliche Extremeinheit auch der Forschung gewidmet
Der promovierte Wirtschaftsingenieur widmete seine sportliche Extremeinheit auch der Forschung. So sollen beispielsweise Proben, die an verschiedenen Stellen dem Rhein entnommen wurden, Aufschluss über die Qualität des Wassers bringen. Zudem wurden von Wissenschaftlern auch seine körperlichen Werte unter Extrembedingungen erfasst. Joseph Heß war auch als Botschafter für Chemnitz als Europäischer Kulturhauptstadt 2025 und für die Technische Universität Chemnitz unterwegs.
erschienen am 31.12.2022