Ein Wasserspiel mit drei Bärenkindern entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem beliebten Original der Stadt: Der Chemnitzer Bärenbrunnen stand von 1914 bis etwa 1960 an der Brückenstraße, Ecke heutige Straße der Nationen.
Neuguss der gestohlenen Plastik
Mit dem Neubau der Karl-Marx-Städter Innenstadt bekam der Bärenbrunnen um 1960 ein neues Brunnenbecken aus Porphyr und einen neuen Standort vor dem "Sporthochhaus" an der heutigen Theaterstraße. Im Jahr 2000 wurde die Bärenplastik gestohlen, die verbleibende Brunnenschale ist danach abgebaut und eingelagert worden. Der Quedlinburger Metallbildhauer Jochen Müller hat die drei Bärenkinder jetzt neu gegossen. Ermöglicht wurde das mithilfe vieler Spenderinnen und Spender sowie dem Chemnitzer Sandro Schmalfuß, der sich seit 2014 für den Wiederaufbau des Chemnitzer Bärenbrunnens engagierte.
Brunnen wird wieder aufgestellt
In seiner Sammlung historischer Fotografien und Schmalfilme aus Chemnitz und Karl-Marx-Stadt, die er für das Filmarchiv Chemnitz angelegt hatte, fanden sich auch drei Schmalfilmaufnahmen aus den Jahren 1958 und 1969 sowie eine Reihe von Fotografien und Dias, die den Bärenbrunnen und die verlorene Plastik im Detail zeigen. Seine Idee war es, anhand dieser historischen Aufnahmen die Bären-Plastik - ursprünglich ein Werk des Dresdner Bildhauers Otto Pilz - neu modellieren und den Bärenbrunnen wieder in der Innenstadt aufstellen zu lassen. Im kommenden Jahr soll der Brunnen an seinem neuen Platz an der Börnichsgasse aufgestellt werden. Bis zur Installation ist die Plastik im Rathaus zu sehen.