Aus archäologischer Sicht sind alle Menschen Migrant*innen. Dies ist die Kernaussage der neuen Sonderausstellung 2 Millionen Jahre Migration. Vom 1. Mai bis zum 14. Juli 2019 ist die interaktive Schau in Sachsens Archäologiemuseum smac zu sehen.
Museumsdirektorin Sabine Wolfram: "Die oft zitierten kulturellen Wurzeln der Menschen sind eine unglückliche, wenn nicht sogar falsche Metapher. Menschen haben Beine, die der Bewegung - und somit auch der Migration - dienen. Mit der Ausstellung 2 Millionen Jahre Migration wollen wir über den wissenschaftlichen Fakt aufklären, dass ursprünglich alle Menschen aus Afrika kommen und somit Migrant*innen sind. Sie soll dazu anregen, weniger lokal als vielmehr global zu denken und durch den Blick in die zeitliche Tiefe Migration als Bestandteil des Menschen zu erkennen."
Afrika als Ausgangspunkt des Menschen
In der Ausstellung entdecken die Besucher*innen in vier "Würfeln", wie sich die Menschen von Afrika aus verbreiteten. Exponate und Karten sind in Koffern, Boxen und Schubladen versteckt und wecken so den Forscherdrang. Sie verdeutlichen, warum und wie Menschen (aus)wanderten, ob sie Kontakt hatten, ob sie sich vermischten und welche Auswirkungen die Migration in der Vorgeschichte hatte.
Begleitend werden moderierte Ausstellungsbesuche für Erwachsene, Familien und Schulklassen sowie eine Vortragsreihe angeboten. Am Mittwoch den 8. Mai 2019 geht es in einer Podiumsdiskussion um das Thema Arbeitsmigration nach Chemnitz und Sachsen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am heutigen Dienstag den 30. April 2019 diskutieren bei einem Podiumsgespräch Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange und der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse über die aktuelle Migration und die Angst, die diese bei vielen Menschen auslöst.
erschienen am 30.04.2019