Der Chemnitzer FC musste sich im ersten Punktspiel des Jahres mit einem Punkt begnügen. Gegen den SV Lichtenberg 47 kamen die Himmelblauen zwar nicht über ein torloses Remis hinaus, konnten damit aber die Serie an Spielen ohne Niederlage in der Regionalliga-Nordost auf elf ausbauen. Gegen Lichtenberg war jedoch nicht nur das Ergebnis, sondern gleichfalls auch die Zuschauerzahl zu wenig. Gerade einmal 882 CFC-Fans fanden den Weg ins "Stadion - An der Gellertstraße". Zur Generalprobe eine Woche zuvor gegen die Spielvereinigung Bayreuth, welche unter dem tollen Motto "Spiel für den Nachwuchs" stand, waren es gerade einmal 160 Zuschauer. Bei beiden Spielen verfehlte der CFC die Maximalkapazität von 1.000 Zuschauern.

Im Neujahres-Interview zählte Romy Polster, Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer FC, vor allem positive Dinge auf, welche sich unter ihrer Ägide in den letzten zwei Jahren entwickelt hätten; so habe die Zusammenarbeit mit Fans und Mitgliedern eine "neue Qualität" erfahren, ebenso werden Grundvertrauen und Wir-Gefühl wieder deutlich besser bewertet. Die Früchte dieses Erfolgs trug aber keinesfalls das Lichtenberg-Heimspiel, wobei anzumerken ist, dass die Saison hinsichtlich der Zuschauerresonanz zu Beginn durchaus Grund für Optimismus versprach.

 

Verhaltene Zuschauerresonanz

Am ersten Spieltag sahen 2.947 Zuschauer den 3:1-Auftaktsieg gegen Tennis Borussia Berlin. Gegen den FSV Union Fürstenwalde (2.579 Zuschauer) und den Berliner Athletik Klub 07 (2.739 Zuschauer) fiel der Zuschauerzuspruch etwas ab, allerdings recht verhältnismäßig. Gegen die VSG Altglienicke (1.853 Zuschauer) und den FC Eilenburg (1.812 Zuschauer) kam es hingegen zu einem Zuschauereinbruch. Das folgende Heimspiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig (3.265 Zuschauer) war am besten besucht, gegen Energie Cottbus (2.666 Zuschauer) wiederum sank die Zuschauerzahl erneut. Bei diesen zwei Traditionsduellen muss aber zwingend erwähnt werden, dass mindestens 600 Gästefans im "Stadion - An der Gellertstraße" zugegen gewesen sind. Bei den Heimspielen gegen Germania Halberstadt (1.472 Zuschauer), den ZFC Meuselwitz (1.833 Zuschauer) und den VfB Auerbach (1.170 Zuschauer) verfehlten die Himmelblauen die 2.000-Marke erneut. Das letzte Heimspiel des Jahres 2021 gegen den SV Babelsberg war ein Geisterspiel.

Apropos Babelsberg: Das Gastspiel im "Karl-Liebknecht-Stadion" war bis dato das einzige, in dem der Gästeblock für die himmelblauen Schlachtenbummler geschlossen blieb. Bei den Auswärtsspielen gegen den SV Lichtenberg, die zweite Mannschaft von Hertha BSC Berlin und Chemie Leipzig waren jeweils mehr als 100 CFC-Fans vor Ort. Dessen ungeachtet war die Reiselust eher gebremst: Beim BFC Dynamo, dem FSV Luckenwalde, Optik Rathenow, Carl-Zeiss Jena, Tasmania sowie Tennis Borussia Berlin und Union Fürstenwalde war jeweils - wenn überhaupt - nur eine mittlere zweistellige Anzahl CFC-Fans angereist. Dass es anders geht, zeigen die Basketballer der Niners Chemnitz. Letzten Freitag hatten die Korbjäger die Fraport Skyliners in der "Messe Chemnitz" zu Gast. Vor "nur" 1.000 Zuschauern, denn gegenwärtig sind in Sachsen bei Sportveranstaltungen nicht erlaubt, siegte das Pastore-Team in der Overtime mit 87:86. Mit CFC-Coach Daniel Berlinski sowie Sportchef Marc Arnold wohnten dem spannenden Spektakel zwei himmelblaue Repräsentanten bei.

 

"Team-Sport Sachsen" lässt Kapazitäten prüfen

Sowohl der CFC als auch die Niners gehören der Initiative "TeamSportSachsen" an, welche sich aus Vereinen unterschiedlicher Sportarten - Fussball, Handball, Eishockey, Basketball und American Football - gründete. Gegenwärtig setzt sich die Initiative dafür ein, mit einem Stufenplan die Rückkehr von Zuschauern während der Pandemie weiter sukzessive zu erhöhen. In der Pressemitteilung heißt es dazu: "Mit dem Stufenplan soll allen Vereinen und Zuschauern ein transparenter, nachvollziehbarer, praxisnaher und vor allem sicherer und planbarer Rahmen zur Durchführung von Spielen mit Zuschauern geschaffen werden." Karsten Günther, Sprecher der Initiative und Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig, bedankte sich bei allen Mitstreitern, "die sich intensiv und konstruktiv mit dem Thema auseinandergesetzt und diesen Stufenplan auf den Weg gebracht haben". Am heutigen Dienstag möchte sich das "Sächsische Kabinett" in einer Sitzung dieser Thematik widmen und eine Entscheidung treffen.

Vor dem Heimspiel gegen den SV Lichtenberg ließ CFC-Chefin Romy Polster die 882 himmelblauen Fans wissen, dass es für die CFC Fußball GmbH "ums nackte Überleben" geht. Dementsprechend hofft sie, zeitnah im "Stadion - An der Gellertstraße" wieder deutlich mehr Fans begrüßen zu dürfen.