Ersten Informationen zufolge, wurde Prof. Dr. Gerd Strohmeier, amtierender Rektor der Technischen Universität Chemnitz am heutigen Dienstagnachmittag vom Erweiterten Senat der TU im Amt bestätigt. Er siegt im 1. Wahldurchgang mit deutlichem Vorsprung vor seinen Mitbewerbern Prof. Dr. Lothar Kroll und Prof. Dr. Niels Modler.
Zu Prof. Dr. Gerd Strohmeier
Gerd Strohmeier ist Inhaber der Professur für Europäische Regierungssysteme im Vergleich sowie amtierender Rektor der Technischen Universität Chemnitz (seit Oktober 2016). Der 47-Jährige stammt ursprünglich aus Simbach am Inn, Bayern. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und einem Redaktionsvolontariat studierte er an der Universität Passau Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie. Danach folgten Promotion und Habilitation an der Universität Passau. Strohmeier war als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Universität Passau sowie als Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr München und an der Universität Salzburg tätig. Mehrere Forschungs- und Lehraufenthalte absolvierte er an den Universitäten Cambridge, Durham, Wroclaw und Cluj-Napoca. Im Februar 2009 wurde er auf die Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität Chemnitz berufen, die er seit 2008 bereits vertrat. Von 2012 bis 2015 war er geschäftsführender Direktor des Instituts für Politikwissenschaft. Seit 2016 ist er Rektor der TU Chemnitz.
Strohmeier war vor seinem Amtsantritt mehrfach Sachverständiger, etwa im Deutschen Bundestag und im Sächsischen Landtag, sowie auch international, unter anderem in den Parlamenten Österreichs und Myanmars, beratend tätig. Als Auftragsforscher bzw. Politikberater arbeitete er zum Beispiel für die Deutsche Bundesregierung, die Sächsische Staatsregierung und politische Verbände. Er erhielt diverse Stipendien, Forschungsförderungen und Auszeichnungen.
Über die Mitbewerber:
Prof. Dr. Lothar Kroll ist Inhaber der Professur für Strukturleichtbau/Kunststoffverarbeitung sowie geschäftsführender Direktor des Instituts für Strukturleichtbau und Koordinator der Zentralen Einrichtung Forschungscluster MERGE an der Technischen Universität Chemnitz
Prof. Dr. Niels Modler, Inhaber der Professur für Funktionsintegrativen Leichtbau sowie Sprecher des Vorstands des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik an der Technischen Universität Dresden.
Strohmeiers zukünftige Vorstellungen
Strohmeier betonte, den erfolgreichen Kurs der TU Chemnitz halten und weiter gestalten zu wollen. "Bis zum Jahr 2028 möchte ich die TU Chemnitz zu einer Universität mit einem klaren technischen und weltoffenen Profil sowie starker Strahlkraft weiterentwickeln", so Strohmeier. Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder strebe er eine erfolgreiche Bewerbung der TU Chemnitz mit mindestens einem Cluster an. Zudem wolle er die TU Chemnitz durch eine exzellente Forschung, welche die Megatrends dieser Zeit adressiert, insbesondere im Bereich der Kernkompetenzen der Universität erfolgreich positionieren. Durch ein Angebot hochattraktiver akkreditierter Studiengänge und Studienbedingungen, die im Rahmen des Studienerfolgsmanagements weiterentwickelt werden, sollen die Studierendenzahlen an der TU gesteigert werden. "Ein wesentliches Ziel für die kommenden fünf Jahre ist es, dass 10.000 Studierende oder mehr in Chemnitz studieren, mindestens die Hälfte in den MINT-Studiengängen", sagte Strohmeier. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll weiterhin konsequent gefördert werden, dazu gehören insbesondere planbare und attraktive Karrierewege.
Internationale Vernetzung bleibt weiterhin im Fokus
Zudem ist Strohmeier wichtig, die internationale Vernetzung weiter voranzutreiben. Dies soll unter anderem durch eine erfolgreiche Bewerbung als "European University" im EU-Programm "Partnerships for Excellence" gemeinsam mit Partnerhochschulen in Europa gelingen. Darüber hinaus möchte Strohmeier unter anderem transnationale und interregionale Netzwerke mit Polen und Tschechien ausbauen und die Beziehungen zu den Universitäten Cambridge und Oxford intensivieren. Wichtige Anliegen sind ihm auch die weitere Stärkung der Position der TU Chemnitz im Freistaat Sachsen sowie die Erhöhung des prägenden Einflusses der Universität auf die Kulturhauptstadt Europas 2025 und auf den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz, etwa durch den Auf- und Ausbau von mindestens vier Außenstellen der TU, durch regelmäßige Wirtschaftsforen sowie durch die Verstetigung des Gründungsnetzwerks SAXEED und des Gründungslabors "TUClab". Des Weiteren möchte der Rektor die Digitalisierung an der Universität vorantreiben und damit auch effizientere Prozesse fördern.
Die zweite Amtszeit für Strohmeier
"Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen und freue mich riesig auf die weitere Zusammenarbeit", sagte Professor Strohmeier nach seiner Wahl. Der stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates der TU Chemnitz, Prof. Dr. Michael Kreuzkamp, der Wahlleiter und kommissarische Kanzler der TU Chemnitz, Thomas Lang, und der Leiter der Sitzung des Erweiterten Senats der TU Chemnitz, Prof. Dr. Thomas Milani, gehörten zu den ersten Gratulanten. Strohmeiers zweite fünfjährige Amtszeit als Rektor der TU Chemnitz beginnt mit dem Tag seiner Bestellung durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.
erschienen am 24.01.2023