Lothar Becker - der Sozialpädagoge, Musiker, Regisseur, Schriftsteller und Drehbuchautor - kommt am Donnerstag für eine Lesung mit Musik in die Zentralbibliothek ins Tietz. Vorstellen wird er sein Werk "Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen". In der Geschichte geht er weit in die Vergangenheit zurück. "So bin ich auf die Großelterngeneration gekommen und die Themen Utopien und Gerechtigkeit", erzählt Becker.
Gerechtigkeit und Gleichheit
Gerechtigkeit für alle - das sei das Ziel seiner Großväter gewesen. Der eine war in den 1920ern in der Kommunistischen Partei, der andere ein gewissenhafter Prokurist in einer Firma. Bruno, die Hauptfigur im aktuellen Roman, sei ein nun Gemisch aus beiden Großvätern Beckers, sagt der Schriftsteller. Bruno will in der Story nicht weniger, als die Welt retten. Da hören sich die Verheißungen der Kommunistischen Partei vielversprechend an: eine Welt, in der alle gleich sind, gleich behandelt werden und gleich viel besitzen. Bruno und ein Freund aus einem kleinen Dorf machen sich auf den Weg, die Weltrevolution zu erringen. Dabei wollen sie doch eigentlich nur in den Besitz eines Fahrrades gelangen, kommen jedoch mitten rein in den kommunistischen Parteiapparat. Das 256 Seiten starke Buch soll eine absurd-ironische Parabel über die Suche nach Gerechtigkeit und einer besseren Welt sein, sagt Lothar Becker.
Eine Liebe zur Musik
Nicht nur Romane kommen aus der Feder des Schriftstellers. Seine Liebe zur Musik lässt ihn auch regelmäßig Musicals zu Papier und auf die Bühne bringen. Die Besucher im Tietz können sich am Donnerstag auch auf eigene Songs von Lothar Becker freuen. Die Lesung beginnt 19 Uhr.