Viele Dreckecken in der Stadt: Braucht Chemnitz einen Müll-Sheriff?

Initiative CDU will Kampf gegen Müllablagerungen angehen

Chemnitz. 

Immer mehr Städte setzen im Kampf gegen illegale Müllablagerungen auf Müll-Detektive, auch Müll-Sheriffs oder Waste Watcher genannt. Müll-Sheriffs haben die Aufgabe, die Müllentsorgung in der Öffentlichkeit zu kontrollieren, bei Ordnungswidrigkeiten direkt einzuschreiten und sie gegebenenfalls zur Anzeige zu bringen. Auch nachts und an Sonn- und Feiertagen können beliebte Orte für illegale Müllentsorgung so regelmäßiger kontrolliert werden. In einigen Städten sind solche Müll-Sheriffs bereits im Einsatz.

Chemnitz sagt nein zu Müll-Sheriff

Nicht so Chemnitz: Die Stadtverwaltung hatte den Vorschlag des Chemnitzer Landtagsabgeordneten Alexander Dierks (CDU), Müll-Sheriffs in Chemnitz einzusetzen, im Februar abgelehnt. Für Dierks ist die ablehnende Haltung der Stadt angesichts der anhaltenden Diskussion um illegale Müllablagerungen im Stadtgebiet unverständlich. Die FDP forderte unlängst, das Aufbrechen von Müllcontainern zu erschweren und bei Wertstoffinseln zusätzliche Abfallbehälter aufzustellen.

Die FDP fordert bessere Sicherung von Müllcontainern

Der Vorstoß der FDP sei nicht grundsätzlich falsch. "Die Ursache des Problems wird mit dem Vorschlag allerdings nicht angegangen", so Dierks. Schließlich gebe es bereits eine gut funktionierende Infrastruktur für Müllentsorgung in Chemnitz: Müll, der nicht in den Hausmüll oder die Wertstoffinseln passt, kann in den Wertstoffhöfen entsorgt werden - für Chemnitzer sogar weit überwiegend kostenlos. Um Müllsündern Einhalt zu gebieten, sollte der Fokus laut Dierks darauf liegen, sie auf frischer Tat zu ertappen oder nachzuverfolgen. Das können Müll- Sheriffs z.B. durch das Heraussuchen von Adressen in illegalen Müllablagerungen und Streifengänge leisten.

Pragmatische Lösungswege für das Müllproblem in Chemnitz

Knappe Kassen können nicht ultimativ als Argument gegen Müll-Sheriffs ins Feld geführt werden, sagt Dierks. "Die Sauberkeit der Stadt muss eine hohe Priorität haben, außerdem kann auch vorhandenes Personal eingesetzt werden." Beispielsweise könnten Mitarbeiter gewonnen werden, die derzeit Parkverstöße ahnden. "Um dem Müllproblem Herr zu werden, müssen wir pragmatische Wege gehen", sagt Dierks.

 



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