Als Träger des European Energy Awards in Gold setzt die Stadt Chemnitz bereits seit vielen Jahren Maßnahmen um, um Energie zu sparen. So wird zum Beispiel die Beleuchtung in den Verwaltungsgebäuden auf LED umgerüstet. In den Sommermonaten werden von Juni bis August die Heizungsanlagen in Verwaltungsgebäuden abgeschaltet. Auch in den Schulgebäuden, in denen keine Ferienbetreuung stattfindet oder sich bewohnte Hausmeisterwohnungen befinden, sowie in Turnhallen und Sportstätten werden die Heizungsanlagen und die Warmwasserbereitung, wo es möglich ist, während der Ferien abgestellt.
Weitere Maßnahmen im Herbst
Für den Herbst sollen jetzt weitere Sofortmaßnahmen geprüft werden. Oberbürgermeister Sven Schulze appelliert an alle Chemnitzer: "Die Sparmaßnahmen, die wir sofort umsetzen, können eine Einschränkung für den Einzelnen bedeuten. Doch Alltagseinschränkungen gehören in diesen Zeiten dazu. Wir sollten in den kommenden Wochen und Monaten Verzicht und Solidarität im Sinne der Allgemeinheit üben. Jede gesparte Kilowattstunde hilft, um über den Winter zu kommen." Gebildet wurde ein verwaltungsinterner Energie-Stab, der bis Ende August ein Maßnahmenpaket vorlegen soll. Dieses Maßnahmenpaket soll in kurzfristig, mittelfristig und langfristig umsetzbare Maßnahmen strukturiert sein. Auch bei aktuellen Planungen sollen, wenn möglich, noch Korrekturen geprüft beziehungsweise vorgenommen werden - zum Beispiel bei der Vergrößerung der Photovoltaik-Anlagen an der Schulbaumaßnahme Vettersstraße und beim Schwimmsportkomplex Bernsdorf.
Energie in Zahlen
Die Stadt Chemnitz hat als Großstadt einen Energiebedarf von etwa 3.440 Gigawattstunde pro Jahr (GWh/a). Auf die Wärmeversorgung entfallen 2.400 GWh/a, auf die Stromversorgung etwas mehr als 1.000 GWh/a. Die Wärmeversorgung wird zu 45 bis 50 Prozent durch Erdgas abgedeckt, 40 Prozent kommen von der braunkohlebasierten Fernwärme. Die restlichen 10 bis 15 Prozent betreffen unter anderem Wärmepumpen, Solar, Holz und Öl.