Am 22. Dezember bat die Polizeidirektion Chemnitz im Sinne einer Öffentlichkeitsfahndung um Mithilfe bei der Suche nach einer 25-jährigen Ukrainerin, wie BLICK berichtete. Aufgrund von vorangegangenen Straftaten zum Nachteil der 25-Jährigen, bei welchen der getrennt von ihr lebende 47-jährige Ehemann, ebenfalls Ukrainer, als Tatverdächtiger ermittelt wurde, bestand die Möglichkeit, dass er die Frau gegen ihren Willen festhielt.

Frau hatte mehrere Verletzungen

Am frühen Freitagabend bis in die Nacht zum Samstag verdichteten sich Hinweise in den Ermittlungen, dass der 47-Jährige seine Ehefrau der Freiheit beraubt hatte. Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft beantragte deshalb beim Amtsgericht Chemnitz einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung nach dem Tatverdächtigen. Während ein Ermittlungsrichter über den Antrag am Samstagmorgen befand, erschien die 25-Jährige im Beisein des 47-Jährigen gegen 8.20 Uhr auf dem Polizeirevier Chemnitz-Nordost. Der Mann wurde sofort in Gewahrsam verbracht und festgenommen, die Frau musste aufgrund von multipler Verletzungen ärztlich versorgt werden und kam in ein Krankenhaus.

Das war vermutlich passiert

Nach bisherigem Kenntnisstand der Ermittler hatte sich mutmaßlich Folgendes zugetragen: Die Frau war offenbar am Donnerstagmorgen von ihrem getrennt lebenden Ehemann ihrer Freiheit beraubt und in einem PKW nach Polen gebracht worden. Dort habe er ihr, nach Aussage der Geschädigten, die Verletzungen zugefügt. Der 25-Jährigen sei es jedoch durch Einreden auf den Tatverdächtigen gelungen, dass er mit ihr nach Chemnitz zurückfuhr. Zur Erhellung des gesamten Geschehens zwischen Donnerstagmorgen und Samstagmorgen sind weitergehende Ermittlungen notwendig.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der 47-jährige Ukrainer am Sonntagvormittag einem Ermittlungsrichter wegen des dringenden Tatverdachts der Freiheitsberaubung und der gefährlicher Körperverletzung am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen den Mann. Er befindet sich nun in einer sächsischen Justizvollzugsanstalt.

 

erschienen am 27.12.2022