Chemnitz. Die Zurücknahme des generellen Kaminofen-Verbots durch die bundeseigene KfW-Förderbank lässt auch Sven Schlenkrich aufatmen. Der Chemnitzer ist seit 1997 Chef der bereits 1911 in der Stadt gegründeten Firma Ofen-Schlenkrich.
Bauherren haben wieder Planungssicherheit
"Durch die Aufhebung des Verbotes sind Bauherren jetzt wieder viel besser in der Lage, die Heizung ihres Hauses optimal zu planen", sagt der Fachmann. Nun können bei der Planung eines Neubaus von vornherein wieder eine Kaminheizung mit notwendigem Schornstein geplant und eingebaut werden. Nach dem jetzt gekippten Gesetz wäre der Einbau und die Nutzung einer Kaminheizung erst zehn Jahre nach der Fertigstellung des Hauses möglich gewesen.
Sinnvolle Ergänzung zu einer Photovoltaik- oder eine Wärmepumpenheizung
"Die mit Holz befeuerten Kaminöfen sind heutzutage sehr umweltfreundlich und sorgen für eine angenehme Wärme", sagt der Chemnitzer. Kaminöfen sieht Sven Schlenkrich vor allem als eine sinnvolle Ergänzung zu einer Photovoltaik- oder eine Wärmepumpenheizung. "Die modernen Heizsysteme sorgen sicherlich unter normalen Bedingungen bei Dauerbetrieb für die notwendige Wärme. Bei großem Frost oder wenn es darum geht, einen ausgekühlten Raum schnell wieder zu erwärmen, leisten jedoch Kaminöfen unschlagbare Dienste, da sie viel schneller Wärme bereitstellen als zum Beispiel eine moderne Wärmepumpenheizung, und damit auf diese Weise den Wohnkomfort deutlich erhöhen", erklärt Sven Schlenkrich.
Auch in sanierten Altbauten sei ein Kaminofen hilfreich
Der Einbau von Kaminöfen ist jetzt wieder bei allen laufenden Projekten möglich, für die bereits ein Antrag gestellt, jedoch noch keine Bestätigung nach Durchführung ausgestellt wurde, heißt es in einer Mitteilung der Initiative "Ofenzukunft". Der Einbau von Kaminöfen und deren Schornsteine sind jedoch nicht förderfähig. Letzteres bedauert die Initiative. Eine Förderung wäre laut Robert Mülleneisen, Bundesvorsitzender des Gesamtverbands Ofenbau Deutschland und Sprecher der Initiative, nicht zuletzt für junge Familien, die alte Häuser wieder flott machen, sehr hilfreich. Gerade auch in sanierten Altbauten sei ein Kaminofen hilfreich, weil man damit in der Übergangszeit oder an besonders kalten Winterabenden den Strombedarf der obligaten Wärmepumpe deutlich senken könne."
Forderung: Aufhebung des Kaminofenverbotes muss ordentlich kommuniziert werden
Mülleneisen fordert zumindest, dass die KfW, die Aufhebung des Kaminofenverbotes ordentlich kommuniziert und die Information alle Beteiligten von Hausbanken über Architekten bis zu den Bauherrn schnell erreicht. Nur so könne der Schaden begrenzt werden, der den Bauherren auf der einen und der Ofenbau-Branche auf der anderen Seite seither entstanden sei, so Mülleneisen.
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