Wer schon einmal das Gefühl der Brustenge erlebt hat, weiß, wie beängstigend die Situation für Betroffene sein kann. Doch wie kommt es zu dem Zustand, der im Lateinischen als "Angina Pectoris" bezeichnet wird und oftmals mit Schmerzen in der Brust einhergeht? Hier geht es um die Ursachen, Symptome und möglichen Folgen.
Was ist eine Angina Pectoris?
Was wichtig zu wissen ist: Der Zustand der Brustenge verursacht teils heftige Symptome, doch die Angina Pectoris selbst stellt keine eigenständige Erkrankung dar. Sie gilt ihrerseits ebenfalls als ein Anzeichen - und zwar für eine Beeinträchtigung im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems. Die Schmerzen in der Brust treten anfallsartig auf und im Anfangsstadium vorrangig bei übermäßiger körperlicher Belastung. Bei fortschreitender Grunderkrankung, wie beispielsweise der koronaren Herzkrankheit sowie einer bestehenden Arteriosklerose, werden auch die Beschwerden der Angina Pectoris stärker und das Engegefühl äußert sich bereits im Ruhezustand.
Welche Ursachen hat eine Angina Pectoris?
Für das belastende Gefühl der Brustenge decken sich die möglichen Ursachen mit denen für die koronare Herzkrankheit: Leiden Personen unter hohem Blutdruck, Diabetes, starkem Übergewicht oder schlechten Blutfettwerten? Kommen eventuell gesundheitsschädliche Angewohnheiten wie der Konsum von Zigarettenrauch oder ein inaktiver Lebensstil hinzu? Dann sind dies möglicherweise Gründe für die Entstehung von Ablagerungen und in der Folge gefährlichen Engstellen in den Blutgefäßen. Bekommt der Herzmuskel nun zu wenig Sauerstoff, um seine Arbeit verrichten zu können, klagen Betroffene über Enge, Druck und Schmerzen in der Brust. Sie spüren die Symptome einer Angina Pectoris auch dann, wenn die Beschwerden vom Brustkorb in den linken Arm, den Rücken, den Oberbauch oder sogar bis in den Unterkiefer ausstrahlen.
Symptome und Gefahren der Angina Pectoris
Menschen, welche die Symptome der Angina Pectoris erleben, haben stets ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit. Dabei treten die Beschwerden, wie oben bereits angedeutet, in verschiedenen Varianten oder vielmehr Intensitäten auf. Fachleute unterscheiden hier die stabile und die instabile Angina Pectoris. Im Anfangsstadium ist von der stabilen Form der Brustenge die Rede: Symptome wie Schmerzen, Brennen und Engegefühl in der Brust hängen jeweils von der körperlichen Belastung ab und verschwinden in Ruhepausen oder spätestens nach Gabe von Medikamenten zügig wieder. Die sogenannte instabile Angina Pectoris zeigt sich im fortgeschrittenen Stadium: Hier treten die Beschwerden bereits in Ruhe auf. In solchen Fällen liegt ein medizinischer Notfall vor und es besteht der dringende Verdacht, dass diese Form der Brustenge einen drohenden Herzinfarkt ankündigt. Zudem werden die Symptome jedes Mal intensiver und lassen nur zeitverzögert wieder nach. Auch dies deutet womöglich auf einen lebensbedrohlichen Verlauf hin, denn Engstellen der Blutgefäße können im vollständigen Verschluss und Absterben lebenswichtiger Zellverbände enden.
Schmerzen in der Brust - was passiert nun?
Grundsätzlich kommen viele Ursachen für das Gefühl der Brustenge infrage. Ob es sich um das Bild einer Angina Pectoris handelt oder ein Problem im muskulären, knöchernen oder nervlichen Bereich besteht, lässt sich durch medizinische Untersuchungsverfahren aufklären. Hier bietet sich das Elektrokardiogramm (EKG) genauso an wie Untersuchungen mittels Ultraschall oder Herzkatheder. Außerdem findet eine Kontrolle des Blutdrucks statt und der Mediziner ergründet, ob weitere Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen vorliegen. Personen, die unter Diabetes leiden, sind manchmal von Schädigungen des Nervensystems betroffen. Dies hat wiederum zur Folge, dass sie nicht nur Berührungen, sondern auch die Symptome einer Angina Pectoris sehr abgeschwächt wahrnehmen. Sie sollten daher besonders aufpassen - genauso wie ältere Menschen, die möglicherweise weniger über Schmerzen in der Brust als vielmehr über eine schnelle Erschöpfung klagen.
Rettungsdienst KrankenhausBildquelle: alpeko via pixabay
Der Verdacht auf Angina Pectoris ist ein Notfall!
Bei akuten Schmerzen in der Brust und vor allem bei Verdacht auf eine instabile Angina Pectoris handelt es sich um medizinische Notfälle! Scheuen Sie sich nicht, die 112 zu wählen, um schnelle Hilfe zu erhalten. Stellen die Mediziner im Rahmen der Untersuchungen eine Gefäßverengung oder sogar einen Gefäßverschluss fest, kommen verschiedene Behandlungsoptionen infrage. Auf diese Weise kann durch schnelles Handeln der Extremfall Herzinfarkt verhindert und das Leben verlängert werden. Was in diesem Zusammenhang wertvoll zu wissen ist: Es gibt Medikamente, die gerade bei der stabilen Variante der Angina Pectoris helfen und einen normalen Alltag für Betroffene ermöglichen können.
erschienen am 19.06.2023