Chemnitz. Die Polizeidirektion Chemnitz war anlässlich des Jahreswechsels 2023/2024 verstärkt im Zuständigkeitsbereich präsent. Dabei wurden die Einsatzkräfte der Polizeidirektion durch Kräfte der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Insgesamt waren etwa so viele Polizistinnen und Polizisten wie im Vorjahr im Dienst.

 

Mehrere Strafanzeigen registriert

Die Nacht war geprägt durch eine Vielzahl anlassbezogenen Einsätzen. Im Zeitraum von 18 Uhr am Silvesterabend bis 4 Uhr am Neujahrstag wurden rund 60 silvestertypische Sachverhalte der Polizei mitgeteilt. Beim überwiegenden Teil handelte es sich um Meldungen bezüglich eines nicht sachgemäßen, teils leichtsinnigen und gefährlichen Umgangs mit Pyrotechnik (36). Zudem gingen neun Meldungen zu Brandereignissen ein, die mutmaßlich häufig durch Feuerwerkskörper ausgelöst wurden.

 

Zehn Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz

Bis zum Morgen wurden insgesamt 32 Strafanzeigen, darunter zehn Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz durch illegale Pyrotechnik, neun Sachbeschädigungen, fünf fahrlässige Brandstiftungen, im Sachzusammenhang aufgenommen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass im Tagesverlauf weitere Taten, insbesondere Sachbeschädigungen, angezeigt werden.

 

Drei Fälle aus Chemnitz:

1. Januar, gegen 1.25 Uhr

In der Hofer Straße war es aus bislang noch nicht geklärter Ursache zum Brand einer Werkstatt auf dem Gelände eines Autohandels gekommen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand griffen die Flammen auf ein Reifenlager, mehrere Fahrzeuge sowie den Dachstuhl eines Restaurants über. Verletzt wurde niemand. Die Einsatzkräfte evakuierten in der vergangenen Nacht aufgrund der starken Rauchentwicklung umliegende Wohnhäuser. Die Hofer Straße war im Bereich des Brandortes bis gegen 4 Uhr gesperrt. Brandursachenermittler werden nach Abschluss der umfangreichen Löscharbeiten, die weiterhin andauern, am Brandort zum Einsatz kommen. Angaben zum brandbedingten Sachschaden sind derzeit noch nicht bekannt.


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1. Januar, gegen 00.55 Uhr

Auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses in der Straße Am Plan waren in der vergangenen Nacht Rattan-Möbel sowie ein Holzstapel aufgrund einer Feuerwerksrakete in Brand geraten. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Durch das Feuer wurden zudem die Fassade des Wohnhauses sowie ein Dachbalken beschädigt. Zum Brandzeitpunkt befanden sich keine Personen in der Wohnung. Verletzt wurde niemand. Es entstand ein geschätzter Brandschaden von zirka 10.000 Euro.

 

1. Januar, gegen 00.25 Uhr

In der Helbersdorfer Straße hatten zwei Männer (39, 58) vorbeifahrende Autos, ein Tankstellengelände und eine Personengruppe mit Böllern beworfen. Dadurch erlitt ein Kind aus der Gruppe Verletzungen durch ein Knalltrauma. Die Polizei hat gegen die beiden gestellten Deutschen Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung aufgenommen.

Ergänzungen der Polizei am 2. Januar

Am Neujahrstag wurden der Polizei im Tagesverlauf zu den bereits mitgeteilten Sachverhalten weitere 40 silvestertypische Sachverhalte bekannt, infolgedessen 31 Strafanzeigen aufgenommen wurden.

Dabei handelte es sich unter anderem in 24 Fällen um Sachbeschädigungen (ausgelöst durch Pyrotechnik), vier Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, drei Körperverletzungsdelikte sowie ein Fall wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.


Ausgewählte Sachverhalte:

Bereits kurz vor Mitternacht war Einsatzkräften ein junger Mann (18) am Neumarkt in Chemnitz aufgefallen. Bei ihm fanden die Polizisten 22 verbotene Böller der Kategorie F4 und stellten diese sicher. Es folgte eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen den iranischen Staatsbürger. Eine halbe Stunde später fiel der 18-Jährige den Einsatzkräften erneut mit Böllern auf. Dieses Mal hatte der Iraner
33 Böller der Kategorie F4 bei sich. Die Böller wurden ebenfalls sichergestellt und eine entsprechende zweite Anzeige gefertigt.

Einige Minuten nach dem Jahreswechsel hatte ein Mann aus einer Gruppe heraus am Chemnitzer Neumarkt Pyrotechnik neben Einsatzkräfte geworfen. Die unverletzten Beamten stellten den Täter (19), erteilten dem 19-Jährigen (syrischer Staatsbürger) einen Platzverweis und erstatteten Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

Gegen 0.10 Uhr hatte der Fahrer eines Wohnmobils in der Gottes-Segen-Schacht-Straße in Lugau unmittelbar bei einer Personengruppe gehalten. Anschließend war der Unbekannte ausgestiegen, woraufhin er Böller in Richtung der Gruppe warf, diese beleidigte und verbal bedrohte. Danach war der Mann in sein Fahrzeug gestiegen und davongefahren. Ein 22-Jähriger wurde durch umherfliegende Böllerteile leicht verletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung sowie Bedrohung aufgenommen und geht ersten Hinweisen zum Täter nach.

In Burgstädt haben Unbekannte in der Marienstraße zum Jahreswechsel einen Zigarettenautomaten beschädigt. Augenscheinlich war Pyrotechnik im Ausgabeschacht des Automaten entzündet worden. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wurde nichts entwendet. Es entstand ein Sachschaden von etwa 1.000 Euro.

Ebenfalls in Burgstädt flog in der August-Bebel-Straße gegen 0.30 Uhr eine Feuerwerksrakete durch ein geöffnetes Fenster eines Reihenhauses. Durch die Detonation wurde ein Bewohner (63) leicht verletzt. Ob in dem Wohnraum Sachschaden entstand, ist derzeit nicht bekannt.

Ein Zwölfjähriger hatte am Nachmittag des Neujahrstags mit Freunden Reste von Feuerwerkskörpern in Geringswalde gesammelt und schließlich damit hantiert. Dabei kam es zur Umsetzung der Pyrotechnik, wobei der Junge nach derzeitigem Kenntnisstand Verletzungen im Gesicht und an einer Hand erlitt. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der Junge in eine Klinik gebracht.

Gegen 15.10 Uhr haben Kinder aus einer Gruppe heraus mehrere Böller auf das Dach eines Gemeindehauses in der Annaberger Straße in Freiberg geworfen. In der Folge entzündete sich dadurch Laub in der Dachrinne. Der Brand konnte gelöscht werden. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um einen Jungen (12) und ein Mädchen (13). Am Dach und an der Gebäudefassade entstand ein Sachschaden von mehreren hundert Euro.


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