Am Freitag gegen 17.45 Uhr wurde eine riesige, schwarze Rauchsäule über Chemnitz gesichtet, die sich in ihrer Größe vervielfacht. 

Feuerwehr vor Ort

Der Brand soll in einer Stahlgießerei im Chemnitzer Stadtteil Furth in der Schönherrstraße 8 ausgebrochen sein. Die rund 100 Meter lange Gießereihalle brenne in voller Ausdehnung, erklärte ein Sprecher der Stadt am Freitagabend. Die Feuerwehr ist mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und es rücken immer wieder neue Löschzüge an. 

Warn-App schlägt Alarm

Die Warn-App Nina hat wegen dem Großbrand Alarm ausgelöst. Anwohner werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Behörden fordern dazu auf, das betroffene Gebiet zu meiden. Es sei ein Gefahrenradius um die Gießerei eingerichtet worden, so der Stadtsprecher weiter. Für Menschen, die den Gefahrenradius verlassen, stehe ein Hotel zur Verfügung. 

Keine Informationen über verletzte Personen

Es gab zunächst noch keine Informationen zu Verletzten. Das Gebäude sei einsturzgefährdet, die Feuerwehr könne nur von außen löschen. Die Gießerei befindet sich den Angaben zufolge in einem Industrie- und Gewerbegebiet mit angrenzender Wohnbebauung. Zur Ursache des Brandes gab es zunächst keine Informationen.

Update 22.30 Uhr - Medieninformation der Polizei

Feuerwehr und Polizei sind derzeit im Einsatz bei einem Brand in der Schönherrstraße. In einem Produktionsgebäude einer Firma war während des Produktionsprozesses ein Brand ausgebrochen. Gut 60 Mitarbeiter brachten sich in Sicherheit, wobei nach derzeitigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde.

Die Schönherrstraße und Nordstraße sowie Blankenburgstraße waren im Zuge des Einsatzes gesperrt zwischen Müllerstraße und Dammweg. Die in der Schönherrfabrik befindlichen Firmen wurden evakuiert. Ebenso wurden Anwohner im unmittelbaren Umfeld in der Salzstraße und Waldleite aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Evakuiert wurden aus den Häusern 52 Personen. Die Evakuierung wurde gegen 22.20 Uhr aufgehoben. Im Bereich des Brandortes ist die Schönherrstraße zwischen Draisdorfer Straße und Nordstraße noch gesperrt.

Dennoch dauern die Löscharbeiten gegenwärtig noch an. Zur Dokumentation des Brandgeschehens war kurzzeitig auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Ermittler der Kriminalpolizei und ein Brandursachenermittler waren bereits vor Ort. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden aufgenommen. Derzeit besteht kein Straftatverdacht. Schadensangaben stehen noch aus.

 

Update 9.15 Uhr - Löscharbeiten dauern an

Die Löscharbeiten dauern auch am Samstag noch weiter an. Die Chemnitzer Berufsfeuerwehr konnte bis auf wenige Stellen den Großbrand bereits ablöschen. Die Arbeiten werden sich aber aufgrund vieler Glutnester und einiger Kleinbrände im Gebäude mindestens den Tag über noch hinziehen. Es besteht akute Einsturzgefahr. Die Feuerwehr hatte Vollalarm ausgelöst, sodass zeitweilig alle drei Berufsfeuerwehren als auch alle 15 Freiwillige Feuerwehren im Einsatz waren. Auch Kräfte aus Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis unterstützten die Lage, ebenso war das Technische Hilfswerk vor Ort.

Update 17.30 Uhr

Ein Großbrand in einer Gießerei in Chemnitz hat Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Zu Wochenbeginn sollen Gutachter alles genau unter die Lupe nehmen, doch schon jetzt steht fest: Der Schaden sei auf alle Fälle siebenstellig, sagte Torsten Stein, Technischer Geschäftsführer der Gienanth-Gruppe, der Deutschen Presse-Agentur. Unklar bleibt vorerst, wie es genau zu dem Feuer kam. Nach Angaben der Polizei wird nicht von einer Straftat ausgegangen.

Update der Polizei vom 5. Juni

In der Schönherrstraße war es am Freitag zu einem Großbrand gekommen. Im Ergebnis der Brandursachenermittlung bestätigte sich, dass sich weder ein vorsätzlicher noch fahrlässiger Straftatverdacht ergeben hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es bedingt durch die Gesamtumstände des Produktionsprozesses zum Brand in einem Hochlager der Produktionsstätte gekommen. Konkrete Schadensangaben liegen nicht vor.