Chemnitz. Ab Mittwoch ist im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis die Ausstellung "Ukrainische Flüchtlinge: Zwei Adressen - ein Schicksal" zu sehen. Mehr als 7.000 Ukrainer, vor allem Frauen und Kinder, sind seit Beginn des Kriegs auf ihr Land vor mehr als zwei Jahren nach Chemnitz gekommen. Vielfach haben sie den Kriegsbeginn in der Heimat, russische Angriffe auf Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser miterlebt, Angehörige, Väter und Ehemänner, Verwandte und Freunde in der Heimat zurückgelassen oder verloren. Einige von ihnen sind selbst verwundet worden oder befanden sich in der Gewalt der russischen Besatzer. In den Fotos der Sonderausstellung "Ukrainische Flüchtlinge: Zwei Adressen - ein Schicksal" setzen sie sich mit diesen Erlebnissen und auch den Erfahrungen nach der Ankunft in Deutschland auseinander.

Sonderausstellung im Kaßberg-Gefängnis

Die Ausstellung war vor einem Jahr bereits im Chemnitzer Kulturzentrum Tietz zu Gast. Nun wird in Zusammenarbeit mit den Fotofreunden Chemnitz unter der Leitung von Vladimir Shvemmer eine Auswahl im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis gezeigt.

Podiumsgespräch mit Menschen, deren Geschichten die Fotos erzählen

Zur Eröffnung am Mittwoch, 24. April, 19 Uhr gibt es ein Podiumsgespräch mit Menschen, deren Geschichten die Fotos erzählen. Zur Chemnitzer Museumsnacht 2024 am Samstag, 4. Mai sind in Kooperation mit der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. live im Lernort Kompositionen des jungen ukrainischen Musikers und Komponisten Yaroslav Molochnyk zu erleben. Am Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr informiert der Mathematiker Prof. Dr. Vladimir Shikhman in einem Vortrag mit anschließendem Gespräch über die aktuelle Situation in der Ukraine und beleuchtet Optionen und Wahrscheinlichkeiten für die weitere politische und militärische Entwicklung. Außerdem bietet der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis eine kostenlose Führung für die ukrainische Community in Chemnitz durch den neuen Lernort mit Dauerausstellung an.