Chemnitz. Die City-Bahn Chemnitz wird ab Mittwoch 3 Uhr von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt. Die City-Bahn Chemnitz hat nach eigenen Angaben 185 Mitarbeiter, darunter mehr als 100 Lokführer. Sie bedient sechs Linien im Raum Chemnitz mit rund 210 Kilometern Länge. Dazu gehören Verbindungen nach Aue, Mittweida und Stollberg.

City-Bahn Chemnitz bleibt bei Nein zur 35-Stunden-Woche

Im Kern geht es immer noch um das Festhalten der Gewerkschaft an der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Unabhängig vom Nachgeben anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen bleibt die City-Bahn Chemnitz bei ihrem Nein zur 35-Stunden-Woche. Denn die City-Bahn ist im Gegensatz zu anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Abschlüsse mit der GDL vereinbart haben, ein kommunales Unternehmen, das nahezu komplett mit Steuergeld finanziert wird. Deshalb kann für die Finanzierung des City-Bahn-Betriebes nur das ausgeben werden, was zufließt. "Da helfen keine Träume der GDL, dass die Steuereinnahmen weiterhin sprudeln - mit Luftbuchungen kann ich keine Arbeitszeitabsenkung bei weiter steigenden Löhnen bezahlen", so City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube. Er habe noch keinen gefunden, der die zwei Millionen Euro zusätzlich dafür bezahlt - pro Jahr. "Wir können auch keine Fahrten streichen oder mit einem Triebfahrzeugführer zwei Züge fahren lassen. Ich will die Belastungen im Schichtdienst reduzieren. Schlechtere Dienstpläne und Entfall von Vergünstigungen zur Finanzierung der GDL-Träume würden aber das Gegenteil bewirken."

City-Bahn-Geschäftsführer fordert faire Lohnsteigerung für Belegschaft

Da sich die Verhandlungen mit der GDL weiter hinziehen, möchte der City-Bahn-Geschäftsführer nicht, dass diese Hängepartie auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen wird. Friedbert Straube: "Dass die Löhne steigen müssen, ist völlig klar. Nach zwei Fast-Null-Runden in den letzten Jahren benötigten die City-Bahner dringend eine Lohnsteigerung, weil die Lebenshaltungskosten geklettert sind. Ich hatte deshalb entschieden, auch ohne Abschluss mit der GDL unsere Löhne wie im öffentlichen Dienst um 10 bis 14 Prozent anzuheben - rückwirkend ab März in voller Höhe ohne Stufenmodelle."