TU Chemnitz setzt "Lichtpunkt" gegen das Vergessen

Aktion TU Chemnitz lädt zu stadtweiter Gedenkaktion ein

Chemnitz. 

Die TU Chemnitz beteiligt sich am 9. November 2022 mit eigenem Programm an stadtweiter Aktion "Lichtpunkte" zum Gedenken an die jüdischen Opfer der Reichspogromnacht im Jahr 1938 - Beginn ist 16 Uhr im Innenhof des Böttcher-Baus

 

Aktion findet am 9. November statt

Die Technische Universität Chemnitz unterstützt die Initiative "Lichterwege" des Vereins BuntmacherInnen e. V. und erinnert am 9. November 2022 im Rahmen der flankierenden Aktion "Lichtpunkte" mit einem eigenen "Lichtpunkt" an die Gräueltaten des NS-Regimes an der jüdischen Bevölkerung im Zuge der sogenannten "Reichspogromnacht" vor 84 Jahren. Die Aktion "Lichtpunkte" findet parallel zu den "Lichterwegen" statt und wird vom Bündnis Chemnitz für Menschlichkeit koordiniert.

 

Verantwortung gegen das Vergessen

Das Informations- und Gesprächsangebot der TU Chemnitz beginnt 16 Uhr am Gedenkstein an die jüdischen Opfer des Nazi-Regimes im Innenhof des Böttcher-Baus des Universitätsteils Straße der Nationen 62. Der Zugang zum Innenhof erfolgt über den Haupteingang des Böttcher-Baus. Mit der Beteiligung an der Aktion "Lichtpunkte" übernimmt die TU Chemnitz erneut Verantwortung gegen das Vergessen und schließt an ihre vielfältigen Initiativen zum Bewahren der Erinnerung und Aufklärung über die Opfer des NS-Regimes in Chemnitz an. Dazu gehören Informationsbeiträge über das Deportations-Mahnmal im Innenhof und Beiträge zu Veranstaltungen wie der diesjährigen Erinnerungsaktion mit dem BuntmacherInnen e. V., bei der die Namen von jüdischen Deportierten auf den Gehweg vor dem Böttcher-Bau bis zum Chemnitzer Hauptbahnhof gesprüht wurden.

 

Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit

Darüber hinaus setzt die TU Chemnitz mit ihrer Beteiligung an der Aktion "Lichtpunkte" erneut ein deutliches Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Zu dieser klaren Positionierung gehört unter anderem das Bekenntnis des Senates, des Rektorates und des Hochschulrates der TU Chemnitz zu Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit, die Unterzeichnung der Petition "Chemnitz für Menschlichkeit - Deine Stimme für Respekt und Solidarität", die Ordnung zum Schutz vor und Umgang mit Diskriminierung und sexualisierter Gewalt an der Technischen Universität Chemnitz (Antidiskriminierungsordnung) sowie diverse Initiativen im Rahmen der Kampagne "#wirsindchemnitz".

 

Lichtpunkt in Chemnitz

"Als TU Chemnitz, die die Grundsätze der Weltoffenheit und Toleranz konsequent nach innen lebt und selbstbewusst nach außen trägt, ist es uns an diesem - angesichts der "Reichspogromnacht" vor 84 Jahren - äußerst dunklen Tag in der deutschen Geschichte ein enorm großes Bedürfnis, ein 'Lichtpunkt' in Chemnitz zu sein, um damit an die unvorstellbaren Gräueltaten des NS-Regimes in der Vergangenheit zu erinnern und insbesondere vor Rechtsextremismus und Rassismus in Gegenwart und Zukunft zu warnen", sagt der Rektor, Prof. Dr. Gerd Strohmeier.

 

Programmpunkte

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung können Besucherinnen und Besucher zwischen 16 und 17 Uhr u. a. mit Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux, Inhaber der Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft der TU Chemnitz, und Dr. Benny Liebold, Geschäftsführer des Internationalen Universitätszentrums der TU und Koordinator der universitären Beiträge zur Kulturhauptstadt, ins Gespräch kommen. Thomas Laux forscht aktuell zu Protesten wie den sogenannten "Klimastreiks" und zu gesellschaftlichen Konflikten. Vor diesem Hintergrund wird Laux Auskunft darüber geben, wo die deutsche Gesellschaft mit Blick auf die genannten Themenschwerpunkte aktuell steht. Benny Liebold wird über Aktivitäten zur Internationalisierung der TU Chemnitz sowie zu den universitären Beiträgen zu Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 informieren. Von 17 bis 20 Uhr wird u. a. Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs der TU Chemnitz, Fragen zur Entstehung des Mahnmals im Innenhof des Böttcher-Baus und der damit zusammenhängenden Deportation Chemnitzer Jüdinnen und Juden beantworten. Darüber hinaus berichtet Luther über Einzelschicksale der aus Chemnitz Deportierten.

 

#wirsindchemnitz

Während des gesamten Aktionszeitraums wird Mario Steinebach, Pressesprecher der TU Chemnitz, Auskunft über die Kampagne "#wirsindchemnitz" gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit geben.Alle Besucherinnen und Besucher können am Gedenkstein ein kleines Licht entzünden und damit den Opfern der Deportation im Stillen gedenken.

 

Teilnahme ist kostenfrei

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist selbstverständlich kostenfrei und unter Beachtung der geltenden Hygienebestimmungen an der TU Chemnitz möglich. Hintergrund: Bekenntnis des Senates, des Rektorates und des Hochschulrates der TU Chemnitz zu Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit Die TU Chemnitz tritt nachdrücklich gegen Diskriminierung sowie für Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit ein. Sie ist bestrebt, diese Grundsätze konsequent nach innen zu leben und selbstbewusst nach außen zu tragen. Dafür steht auch das Bekenntnis des Senates, des Rektorates und des Hochschulrates der TU Chemnitz zu Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit: "Die TU Chemnitz als Bildungs- und Forschungseinrichtung bietet Menschen aus der ganzen Welt ein Zuhause und heißt sie herzlich willkommen, unabhängig davon, woher sie kommen, welcher Religion sie angehören, welche sexuelle Orientierung sie haben oder welche Form des Zusammenlebens sie wählen. Aus dieser Überzeugung heraus wünschen wir uns nicht nur auf dem Campus der Universität, sondern auch darüber hinaus ein weltoffenes und von Akzeptanz geprägtes Klima. Daher treten wir Äußerungen und Handlungen, die diesem Anliegen widersprechen, insbesondere rassistischen, rechtsextremen oder gar offen rechtsradikalen Positionen, entschieden entgegen. Wir fordern alle in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in der Verantwortung stehenden Menschen mit Nachdruck auf, weiterhin für eine offene und diskriminierungsfreie Gesellschaft zu streiten und für die Grundwerte einer freien, demokratischen und offenen Gesellschaft einzutreten!"



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