Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, zum Beispiel die COVID-19-Pandemie und sich in diesem Kontext verbreitende Verschwörungserzählungen sowie den Krieg in der Ukraine und das völkerrechtswidrige Vorgehen von Wladimir Putin, zeigen sich die Forschungsbereiche der politischen Psychologie hochaktuell. Sie befassen sich unter anderem mit der Bildung und Auswirkung von Gruppenidentitäten - aber auch dem Einfluss von Emotionen wie Wut oder Furcht auf politisches Denken und Handeln. Darüber hinaus widmet sich diese Disziplin der Erforschung der Ursachen für politischen Protest.
Kostenfreie Teilnahme an Online-Tagung möglich
Um die aktuellsten Erkenntnisse dieses Forschungsfeldes zu diskutieren, richtet die Technische Universität Chemnitz vom 10. bis 11. März 2022 die digitale "Interdisciplinary Conference of the German Political Psychology Network" aus. Federführend an der Planung und Organisation beteiligt sind Juniorprofessor Arndt Leininger, PhD, Inhaber der Juniorprofessur Politikwissenschaftliche Forschungsmethoden, und Prof. Dr. Frank Asbrock, Inhaber der Professur für Sozialpsychologie an der TU Chemnitz. Asbrock ist zudem Mitinitiator des German Political Psychology Networks, das eine disziplinübergreifende Vernetzung des Forschungsbereiches der politischen Psychologie in Deutschland unterstützt. Die Teilnahme ist auch für Fachfremde kostenfrei und nach vorheriger Registrierung möglich. Die Frist zur Registrierung endet am 7. März.
Diskussion internationaler Expertinnen und Experten
Im Rahmen der Konferenz kommen internationale Expertinnen und Experten zusammen, um ihre aktuelle Forschung zur Diskussion zu stellen. Wesentliche Themen der Sessions und Workshops werden unter anderem "Nationalismus", "Identität", "Krise", "politische Polarisierung" und "Gender" sein.
Sozialpsychologin Lamberty diskutiert über Verschwörungen
Eine der beiden Keynotes der Tagung hält die vor allem durch ihre Arbeit zu Verschwörungserzählungen bekannte Sozialpsychologin Pia Lamberty. Sie spricht zum Thema "Wissenschaftskommunikation": "Die COVID-19-Pandemie hat der Welt noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig nicht nur wissenschaftliche Forschung, sondern auch eine gelungene Wissenschaftskommunikation ist", sagt Pia Lamberty, Geschäftsführerin am CeMAS - Center für Monitoring, Analyse und Strategie. "Die besten Erkenntnisse helfen nur wenig, wenn sie nicht in der Öffentlichkeit verstanden werden. Das zeigt sich beim Thema Impfen noch einmal besonders. Gerade deswegen ist ein Austausch, wie er im Rahmen dieser Konferenz stattfindet, so wichtig", so Lamberty. Die Online-Keynote findet am 10. März, 13.15 Uhr statt.
erschienen am 03.03.2022