Eigentlich wollte man das 30-jährige Vereinsjubiläum und 110 Jahre Fußball in Euba ganz groß feiern. Doch in Partylaune ist beim Eubaer SV 92 keiner. Die einzige Männermannschaft wurde vom Spielbetrieb abgemeldet.
Jugend als Hoffnungsschimer
Zehn F-Junioren halten nun die grün-weißen Fahnen beim wohl kleinsten Chemnitzer Fußballverein hoch. Die Gründe zum Aus sind vielschichtig. "Etliche Spieler sind über 35 und hören auf. Hinzukommt, dass einige Jungs über die komplette Saison hinweg äußerst unzuverlässig waren. Das ist ein echter Krampf gewesen", erklärt Jens Jetzsch.
Er war 16 Jahre lang Trainer der Männermannschaft und ist seit 2008 Präsident des Eubaer SV. Wehmütig denkt er an Glanzzeiten im Verein zurück, zum Beispiel an zwei Aufstiege in Folge. Etliche Vereinsfeste und legendäre Hallenturniere haben die Eubaer veranstaltet. Am letzten Wochenende fand das vorerst letzte Turnier auf dem schönen Platz, der sogar mit Flutlicht ausgestattet ist, statt. Danach war Schluss, und die Trikots wurden in einer Kiste eingemottet.
Konkrete Pläne für die Zukunft
Jens Jentzsch und sein Vorstandskollege Jan Hopfe sowie einige Eubaer Fußballer haben konkrete Pläne. "Wir hatten über Jahre hinweg eine gute Nachwuchsmannschaft, die aber aktuell als B-Junioren in anderen Vereinen spielen. Sie würden einen Neustart bei den Männern in zwei Jahren mit angehen", hofft der Vereinsvorsitzende. Auch einige der Spieler, die sich jetzt übergangsweise anderen Mannschaften anschließen, haben ihre Rückkehr angekündigt. "Ich hab dann jetzt erstmal als Trainer frei. Aber es gibt im Verein genug zu tun", so Jentzsch. Man wolle weiter dem Nachwuchs beste Bedingungen bieten, das Clubhaus und den Platz in Schuss sowie die Pläne fest im Auge behalten.
erschienen am 08.07.2022