Beim Handball-Oberligisten HV Chemnitz ist eine Ära zu Ende gegangen. Nach knapp zwei Jahrzehnten saß Trainer Thomas Sandner das letzte Mal auf der Bank des Teams. Seinen Rücktritt hatte er schon vor einigen Monaten angekündigt. Trotzdem erfolgte sein Abgang mit einem Paukenschlag! Denn durch einen 26:21 (9:12)-Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen den Görlitzer HC holte sich das sein Team den Titel. Chemnitz verfügt in der Endabrechnung über 31:9 Punkte, auf den Plätzen folgten der BSV Sachsen Zwickau II (30:10) sowie der HC Burgenland (29:11). Damit hätte der HVC den sofortigen Wiederaufstieg in die 3. Liga geschafft. Der Verein nimmt diese Option jedoch nicht in Anspruch.
Chemnitz schafft die Wende
Zunächst verlief das Geschehen gegen Görlitz ausgeglichen (4:4/15. Minute), dann legte der HVC auf 7:5 vor. Doch die letzten Minuten der ersten Hälfte gehörten den Gästen. Nach der Pause traf die Chemnitzerin Caroline Rosiak viermal in Folge und brachte ihr Team 13:12 nach vorn. Die Führung ließen sich die Gastgeberinnen anschließend nicht mehr aus der Hand nehmen. Fünf Minuten vor dem Abpfiff war beim Stand von 25:20 die Messe gelesen. "Die erste Halbzeit verlief noch etwas holprig. Dann habe ich die Abwehr umgestellt und wir konnten das Spiel sicher gewinnen", analysierte Sandner.
Emotionale Szenen
Nach der finalen Begegnung wurde es äußerst emotional. Mehrere Spielerinnen und das Trainerteam wurden feierlich verabschiedet. Auf den voll besetzten Tribünen waren zahlreiche Spielerinnen zu sehen, die früher einmal das Trikot des HVC trugen. " Es herrschte in der Halle eine irre Stimmung. Das hat mich schon berührt. Nach den vielen intensiven Jahren beim HVC möchte ich jetzt erst einmal Abstand gewinnen, Luft holen und eine Pause einlegen", meinte Sandner. Der Außendienstmitarbeiter einer großen Brauerei-Gruppe wollte jedoch nicht ausschließen, in der Zukunft eine neue sportliche Aufgabe anzupacken.