Rabenstein. Seit Anfang Juni gibt es Nachwuchs in der Fasanerie des Chemnitzer Tierparks. Bei den Gelbbürzelkassiken ist ein Jungtier geschlüpft, das mittlerweile flügge ist und das Nest verlassen hat. Die zu den Stärlingen gehörende Art wird nur in sehr wenigen Zoos in Europa gezeigt, deutschlandweit lediglich in drei Einrichtungen. Sie wird seit 2021 im Tierpark gehalten und hat nun zum ersten Mal erfolgreich für Nachwuchs gesorgt.
Große Tonvielfalt
Die südamerikanischen Vögel fallen nicht nur wegen ihrer Gefiederfärbung auf, sondern vor allem aufgrund ihrer großen Bandbreite an Tönen. Man kann sie im Tierpark oft schon von Weitem hören. An der Gefiederfärbung sind die Geschlechter allerdings schwer zu unterscheiden. Die Männchen sind jedoch größer als die Weibchen.
Brutverhalten
Als sehr gesellige Tiere leben sie in Kolonien, die vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Besonders spannend ist die Brutbiologie, da Gelbbürzelkassiken ihre Beutelnester oft in der Nähe von Wespennestern bauen. Man vermutet, dass sie sich so vor Nesträubern und auch vor Parasiten schützen. Die Weibchen flechten die hängenden Beutelnester aus Gräsern, in denen sie zwei bis drei Eier bebrüten. Die Männchen haben nur wenig Anteil an der Brut und Aufzucht der Jungtiere.
Fortpflanzung der Ranghöchsten
Es pflanzen sich nur die ranghohen Männchen fort. Die höchsten Ränge werden von den kräftigsten Tieren eingenommen. Die Bewachung der Weibchen ist aber so energieaufwendig, dass die Männchen stark an Gewicht verlieren. Manche verlieren dabei auch ihren Rang. Die Rangniedrigen werden an den Rand der Kolonie gedrängt und fungieren dort als Wächter für die gesamte Kolonie.
Öffnungszeiten im Sommer
Tierpark: 9 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Wildgatter: 8 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr
erschienen am 10.08.2023