"Super-Gau Fast Fashion": Chemnitzerin repariert Kleidung, anstatt sie wegzuwerfen

Preis Henriette Helmstedt bekommt Auszeichung im Rahmen des Umweltpreises

Vier erste und vier zweite Hauptpreise sowie vier Anerkennungen hat die Handwerkskammer Chemnitz in diesem Jahr unter dem Motto "Umweltschutz: Verantwortung, Auftrag, Chance" an zwölf umweltorientiert und innovativ agierende Mitgliedsunternehmen vergeben. Den zweiten Preis für beispielhafte Leistungen im Bereich Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung - Textilkreislauf, Fashion Revolution & Wissensvermittlung hat die Schneiderin und Designerin Henriette Helmstedt bekommen. Sie arbeitet aktiv, persönlich überzeugend und mit hoher fachlicher Kompetenz an den Themen Reparieren im Projekt "Klamottenretter", Wissen sichern und erhalten, Digitalisieren der Kostümhistorischen Sammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Ausstellungsgestaltung.

Eine Herzensangelegenheit ist für sie der Gedanke, Kleidung zu reparieren, statt wegzuwerfen. Sie will Menschen dafür sensibilisieren, dass nicht ständig etwas Neues her muss. "Es ist ein Supergau, was durch Fast-Fashion für Müll auf der Welt produziert wird", sagt Henriette Helmstedt. Doch wie und wo anfangen? Bei den Jüngsten! Mit ihrem Projekt "Meine Hose hat ein Loch" geht die Schneiderin in Kitas. "Ist euch bewusst, dass eure Kleidung einen Wert hat? Was könnt ihr tun, wenn Hose oder Socke ein Loch haben?", sind Fragen, die sie Mädchen und Jungen im Kindergartenalter stellt. "Kinder haben zwar täglich etwas Textiles in der Hand. Die meisten wissen aber gar nicht, wo das herkommt und wie man es reparieren kann", erzählt Henriette Helmstedt. Ausgerüstet mit Stoffen, Aufnähern und Nähmaschine bringt sie das Thema in den Kitaalltag.

Engagiert ist die Braunsdorferin auch in der "Fashion Revolution". Die weltweite Initiative sieht die Zukunft in nachhaltiger Kleidung, einem Ende der Massenproduktion und einem bewussteren Umgang mit Textilien. Seit zwei Jahren gibt es auch in Chemnitz eine Gruppe der "Fashion Revolution" vor Ort.



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