Chemnitz. Die Auseinandersetzung um einen Haustarifvertrag für die Beschäftigten der Service Center Technik GmbH am Klinikum Chemnitz geht weiter. Der Arbeitgeber verweigert die Verhandlungen. Ver.di hat am Mittwoch zum dritten Streiktag in Folge aufgerufen. Auswirkungen auf die Patientenversorgung sind zu erwarten.
Auswirkungen auf die Patientenversorgung sind zu erwarten
Die handwerklich am Klinikum Chemnitz tätigen Beschäftigten im Bereich Wartung, Instandhaltung und Versorgung fordern von ihrem Arbeitgeber einen Tarifvertrag wie es ihn auch am Klinikum Chemnitz selbst gibt. Sie wollen nicht länger Mitarbeiter 2. Klasse sein und wie die 4.700 Kollegen am Klinikum ihre Arbeitsbedingungen mitbestimmen. Sie fordern von ihrem Arbeitgeber eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3.000 Euro. Die Hälfte davon wurde nach Protesten im letzten Jahr bereits ausgezahlt. "Mit dem Klinikum Chemnitz haben wir im letzten Tarifabschluss volle 3.000 Euro Inflationsausgleich verhandelt. Was für 4.700 Beschäftigte im Mutterhaus geht, soll für 82 Beschäftigte in der Tochtergesellschaft nicht gehen. Ein respektloser Schlag ins Gesicht der betroffenen Kolleginnen und Kollegen", sagt Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff.
"Keine Bereitschaft, alle Beschäftigten gleich zu behandeln"
Die Gewerkschaft Ver.di hat zirka 55% der Belegschaft des Service Center Technik am Klinikum Chemnitz organisiert, es wird mit einer breiten Beteiligung am Streik gerechnet. Dazu Rottloff: "An den bisherigen Streiktagen hatten wir eine große Beteiligung. Die Kollegen sehen es nicht länger ein allein dem Willen der Geschäftsführung zu unterliegen und fordern Mitbestimmung." Ein Kollege sagt: "Da nützen auch tausende Euro Willkommensprämie, um neue Mitarbeiter zu finden nichts, wenn am Ende keine Bereitschaft da ist, alle Beschäftigten am Klinikum gleich zu behandeln."
Einschränkungen im OP-Bereich möglich
"Ein Krankenhaus ist wie ein Uhrwerk, jedes Zahnrad zählt für eine gute Versorgung der Bürger*innen. Dass das Klinikum Chemnitz die einzelnen "Zahnräder" unterschiedlich beachtet und pflegt, führt zwangsläufig zu Unmut und wirkt sich auf die Versorgung aus. Ich fordere den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch!" erklärt Bernd Becker Landesfachbereichsleiter Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zum Streik sind alle Tagdienste aufgerufen, eine Notdienstbesetzung in der Leitzentrale ist sichergestellt. Doch aufgrund der fehlenden Arbeitskräfte kann es zu Einschränkungen im regulären OP-Bereich kommen.
erschienen am 09.04.2024