Chemnitz. Zwei Wochen nach dem Pokal Final Four in Berlin geht es für Sachsens beste Korbjäger diesen Sonntag zurück in den Bundesliga-Alltag. Dort sind bis Anfang Mai noch 13 Hauptrundenpartien zu absolvieren, welche die Entscheidung im Kampf um die heiß begehrten Playoffplätze bringen werden.
Zum Auftakt des spannenden Saisonendspurts steht Chemnitz mit dem Gastspiel in Göttingen gleich eine besonders schwere Aufgabe bevor. Schließlich verlangten die momentan achtplatzierten Veilchen den Niners schon im Hinspiel alles ab und haben sich seitdem mit zwei Hochkarätern nochmals verstärkt.
Den ambitionierten Niedersachsen kann Chemnitz am Sonntag zwar voraussichtlich in nomineller Bestbesetzung entgegentreten, ganz sorgenfrei sind die Niners allerdings nicht durch die letzten beiden Wochen gekommen. Wie so viele Menschen in der aktuellen Zeit erreichte die Omikron-Welle kürzlich auch das Chemnitzer Team, woraufhin sich fast die Hälfte der Mannschaft nach positiven Tests in häusliche Absonderung begab.
Nur milde Verläufe
Da alle Betroffenen vollständig geimpft sind, blieb es glücklicherweise durchweg bei sehr milden bis symptomlosen Verläufen und jeder konnte sich rechtzeitig vor dem Spiel in Göttingen wieder "freitesten". Dennoch war der Trainingsbetrieb in den letzten Tagen natürlich erheblich gestört und die Vorbereitung auf den kommenden Gegner konnte nicht so gezielt wie erhofft erfolgen. "
Das ist alles andere als optimal, aber wir können es nicht ändern und haben versucht, das Beste draus zu machen", berichtet Cheftrainer Rodrigo Pastore.Inwiefern sich die kürzlichen Erkrankungen auf die Leistungsfähigkeit einzelner Spieler und die des gesamten Teams auswirken, bleibt noch abzuwarten, beim Abschlusstraining hinterließ die Mannschaft aber einen ordentlichen Eindruck.
"Nach dem vorläufigen Saisonhöhepunkt beim Top Four in Berlin und der dortigen Halbfinalniederlage gilt es wieder die nötige Spannung aufzubauen und voller Konzentration in die nächsten Bundesligapartien zu gehen", weiß Pastore, dass den Niners noch viele Herausforderungen bevorstehen. Der aktuelle zweite Tabellenplatz ist eine herausragende Momentaufnahme, wird aber nicht leicht zu verteidigen sein, auch deshalb, weil Chemnitz sieben seiner nächsten neun Bundesligaspiele auswärts bestreiten muss.
Göttingen im Heimvorteil
Die erste jener Partien steigt am Sonntag um 15:00 Uhr in der Sparkassen Arena Göttingen und wird wie gewohnt live auf MagentaSport übertragen. Holten sich die Niners beim Hinspiel zu Jahresbeginn dank einer sensationellen 16-Punkte-Aufholjagd in den letzten sechs Minuten noch einen hauchdünnen 87:86-Sieg, so dürfte es im zweiten Duell deutlich schwerer werden.
Göttingen mit Heimvorteil und wohl endlich wieder bis zu 3.000 Fans im Rücken, dazu mit den nachverpflichteten Harald Frey und Nate Grimes. Frey legte mit 16.5 Punkten in seinen ersten beiden Einsätzen im Veilchen-Trikot gleich einen Bombeneinstand hin, Centerhüne Grimes kommt dagegen mit der Empfehlung, in den letzten drei Jahren für seine Teams im Saisonschnitt stets Double-Doubles aus Punkten sowie Rebounds erzielt zu haben und gilt zudem als starker Shotblocker.
Starker Gegner
Auf dem Papier sehr sinnvolle Ergänzungen für eine ohnehin schon leistungsstarke Göttinger Mannschaft, bei der bislang vor allem Kamar Baldwin (19.6 Punkte pro Partie), Jake Toolsen (12.7), Stephen Brown (12.3), Jeff Roberson (7.2) und Harper Kamp (6.9) herausragten, aber auch Mathis Mönninghoff (6.5), Akeem Vargas (5.4), 2.18-Meter-Riese Philipp Hartwich (3.8) und Haris Hujic (2.5) regelmäßig für wichtige Impulse sorgten.
Mit Frey und Grimes kann Cheftrainer Roel Moors nun auf eine tiefe 11er-Rotation setzen, deren größte Stärke ihre Gefährlichkeit von der Dreierlinie ist. Mit 40.3 Prozent treffen die Veilchen vom Perimeter besser als jedes andere Bundesligateam, passen zudem enorm gut auf den Ball auf (nur 13.6 Ballverluste pro Spiel) und sind für ihre intensive Verteidigung bekannt. "Ein Team, das wie wir zu den positiven Überraschungen der Saison zählt und uns einen ganz harten Fight liefern wird", freut sich Pastore auf ein spannendes Match mit offenem Ausgang.
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