Aufstieg neuer Plattformen

In Deutschland erleben neuere Plattformen wie TikTok und Snapchat einen Aufschwung, angetrieben von Nutzern, die frische, authentische Inhalte bevorzugen. Diese Plattformen locken besonders junge Zielgruppen an und zeichnen sich durch ein starkes Wachstum aus. Nutzerverhalten zeigt eine Abkehr von traditionellen sozialen Medien hin zu dynamischeren, interaktiven Formaten. Instagram befindet sich daher nicht durch Zufall in der Top 3 der meistgenutzten sozialen Medien in Deutschland.

Der Erfolg neuer sozialer Medien basiert auf ihrer Fähigkeit, Nutzer mit visuell ansprechenden, interaktiven Inhalten zu engagieren. Datenschutzfreundliche Apps wie Telegram gewinnen ebenfalls an Beliebtheit, da Datenschutz und Sicherheit für die Nutzer immer wichtiger werden. Diese Trends spiegeln eine sich verändernde digitale Landschaft wider, in der die Privatsphäre und Authentizität im Mittelpunkt stehen.

Wahrnehmung von Toxizität in sozialen Netzwerken

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Aufschwung neuer Plattformen und die Beliebtheit etablierter sozialer Medien geht mit einer gewissen Toxizität einher. Hassrede, Mobbing und Fehlinformationen sind hierbei ganz vorne mit dabei. Eine Umfrage von CyberGhost identifiziert Plattformen wie TikTok und Facebook als besonders anfällig für toxisches Verhalten. Nutzer berichten von negativen Erfahrungen, die von psychischem Stress bis zu direkten Angriffen reichen. Diese Atmosphäre beeinträchtigt die Nutzererfahrung erheblich, führt zu einer erhöhten Anspannung in der Online-Community und veranlasst einige Nutzer, soziale Medien zu meiden oder ihre Nutzung einzuschränken.

Social Media kann junge Menschen komplett schnell aus der Bahn werfen. Bildquelle: cyndidyoder83 via pixabay

Nutzerreaktionen auf Toxizität

Nutzer setzen auf verschiedene Strategien, um Toxizität in sozialen Netzwerken zu bewältigen. Das reicht von der Nutzung von Privatsphäreeinstellungen und Blockierungsfunktionen bis hin zum Melden von Inhalten. Diese Maßnahmen ermöglichen es ihnen, ihre Online-Umgebung aktiv zu gestalten und schädliche Interaktionen zu minimieren. Zudem betreiben mehr und mehr Nutzer eigene Recherchen, um sich vor Fehlinformationen im Internet zu schützen.

Plattformbetreiber verstärken ihrerseits Anstrengungen für eine sichere Umgebung. Sie entwickeln fortgeschrittene Moderationstechnologien und arbeiten mit Organisationen zusammen, um toxische Inhalte effektiv zu bekämpfen. Doch diese Anstrengungen werden dem subjektiv wahrgenommenen Wachstum an schädlichem Verhalten in sozialen Medien nicht gerecht. Nutzer wie auch Regulatoren werfen Plattformen unzureichendes Handeln gegen Toxizität vor.

Zukunftsperspektiven

Die Erwartungen der Nutzer an soziale Medien entwickeln sich kontinuierlich weiter. In der Zukunft könnten Nutzer verstärkt nach Plattformen, die Authentizität, Datenschutz und positive Interaktionen fördern, suchen. Die Nachfrage nach transparenter Kommunikation und dem Schutz persönlicher Daten könnte zunehmen, ebenso wie der Wunsch nach einer Umgebung, die frei von Toxizität und Hass ist. Nutzer suchen nach Wegen ihre psychische Gesundheit schützen und eine positive Online-Erfahrung zu erleben.

Plattformbetreiber könnten ihrerseits fortgeschrittenere Moderationstechnologien und Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um toxische Inhalte effizienter zu identifizieren und zu entfernen. Gemeinschaftliche Ansätze, bei denen Nutzer aktiv in die Moderation einbezogen werden, könnten an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklungen würden eine verbesserte Nutzererfahrung versprechen, indem sie eine sicherere und inklusivere Online-Umgebung schaffen.