Der Stolperstein für Curt Schubert, der seit 20. September 2016 in Chemnitz an der Münchner Straße 31 lag und an das Schicksal des KPD-Mitgliedes erinnerte, wurde in den vergangenen Tagen von Unbekannten aus dem Fußweg herausgebrochen. Bemerkt hatte das ein Mitglied der AG Sonnenberg-Geschichte. Curt Schubert, Jahrgang 1897, war zur Zeit des NS-Regimes KPD-Mitglied und im Widerstand. Er arbeitete mit der Gruppe Ernst Enge gegen den Krieg und unterstützte russische Zwangsarbeiter.
KPD-Mitglied entging zunächst dem Tod
Er wurde deshalb im September 1944 von der Gestapo verhaftet und am 11. April 1945 in Waldheim zum Tode verurteilt. Es kam nicht mehr zum Vollzug, da die alliierten Armeen bereits in Waldheim standen, und Curt Schubert befreit wurde. Nach Kriegsende, in der Nacht vom 29. zum 30. Juni 1946, wurde Curt Schubert in der Nähe des Wißmannhofs ermordet.
Betonplatte als Übergangslösung geplant
Die Stadt Chemnitz hat Strafanzeige wegen des herausgebrochenen Stolpersteins gestellt. Der Bauhof werde den Fußwegbereich wieder instand setzen. Bis ein neuer Stolperstein hergestellt ist, soll eine anthrazitfarbene Betonplatte auf das Fehlen des Stolpersteins aufmerksam machen. Diese werde in den nächsten Tagen in den Fußweg eingebracht.
Nächste Stolpersteinverlegung am 17. Mai
Die nächste Stolpersteinverlegung findet am 17. Mai statt. Sie beginnt um 11.30 Uhr in der Innenstadt, Börnichsgasse 1. Es werden neue 23 Stolpersteine an zwölf verschiedenen Orten verlegt. Mehr dazu unter www.chemnitz.de/stolpersteine.