Chemnitz. Wer krank ist, dem ist meist nicht zum Lachen zumute. Janine Illert möchte trotzdem für gute Laune sorgen. Die 38-Jährige zieht sich dazu bunte Kleidung an und setzt sich eine rote Kullernase ins Gesicht. "Wenn ich die Nase aufsetze, geht im Kopf ein Schalter an", erzählt sie.
Praxis Kullernase
Janine Illert ist ein Klinikcown. Sie gehört zum ehrenamtlichen Team der "Praxis Kullernase", die es seit mittlerweile 23 Jahren in Chemnitz gibt. Um die zwölf Aktiven besuchen regelmäßig aller zwei Wochen die Kinder-und Jugendstation sowie die Geriatrie des DRK Krankenhauses in Rabenstein. Dann beginnt der Besuch mit einem Klopfen ans Zimmer und der Frage: "Dürfen wir reinkommen?" Es seien immer zwei Clowns im Team unterwegs, berichtet Janine Illert. Sie haben auch Namen, wenn sie in ihre Rolle schlüpfen: Aus Janine wird Fritzi.
Improvisation statt geplantes Programm
Was in den nächsten Minuten passiere, sei stets volle Improvisation. "Wir sind keine Bühnencwlons. Es gibt kein Programm", stellt Janine Illert klar. Der Clown soll als Künstler des Augenblicks in der Begegnung entdeckt werden. "Man ulkt mit dem rum, was gerade da ist", so Janine Illert.
Über Krankheiten spricht man nicht
Ein Grundsatz bei den Klinikcowns sei zudem: über die Krankheit der kleinen und großen Patienten wird nicht gesprochen. Sie spiel während des Besuchs schlichtweg keine Rolle. Und wie reagieren die Kranken auf die Auftritte der Clowns? Kleinkinder seien manchmal irritiert, Kinder mittleren Alters schnell zu begeistern und Teenager, die cool sein wollen ließen sich oft schwer beeindrucken. Trotzdem sei die Arbeit für sie eine wertvolle, so Janine Illert. Wer sich vorstellen könnte, selbst ein Klinikclown zu werden, findet unter www.praxis-kullernase.de weitere Infos.
erschienen am 20.04.2024