Für viele war es schon vor zwei Jahren unvorstellbar: eine Schließung des Kaufhofs, mitten in der Chemnitzer Innenstadt. 2020 kam der Standort am Neumarkt noch einmal davon. Nun kündigte Galeria-Chef Miguel Müllenbach erneut an, das Filialnetz um ein Drittel verkleinern zu müssen. Mehr als 40 der 131 Kaufhäuser sollen geschlossen werden. Ist Chemnitz dieses Mal dabei? "Es ist doch nicht auszudenken, wenn dieses stadtbildprägende Gebäude einfach geschlossen würde. Was soll denn da alternativ rein?", fragt sich Kundin Erika Neubert, die sagt, mindestens aller zwei Wochen das Kaufhaus zu besuchen. Ganz anders sieht es eine junge Mutter, die mit ihrem Sohn in der Spielwarenabteilung in den Regalen stöbert. "Das Konzept Kaufhof ist veraltet. Hier muss etwas Neues rein."
Entscheidung hängt in der Schwebe
Wann die Entscheidung getroffen wird und ob Chemnitz sein Kaufhaus in der City verliert, ist unklar. Klar ist: es braucht schnellstens einen Plan B. Schon im Frühjahr habe Volker Dringenberg, Fraktionsvorsitzender der AfD, bei Oberbürgermeister Sven Schulze nach dem weiteren Vorgehen gefragt. "Dort wurden durch den Oberbürgermeister positive Zukunftsaussichten mitgeteilt. Jetzt, wo er von der Realität eingeholt wird, erwarten wir, dass er sofort tätig wird und für alle denkbaren Szenarien vorbereitet ist", so Dringenberg. Eine Politik des Zauderns, Abwartens und des treuen Gehorsams wie in der Corona- Pandemie könne sich die Stadtspitze in dieser Situation nicht mehr erlauben, so die Fraktion.
Beliebte Ladenketten kommen nach Chemnitz
Während Kaufhof um seine Zukunft bangt, stehen zwei neue Läden für die City bereits in den Starlöchern. Im früheren Xquisit-Geschäft an der Straße der Nationen will die Modekette Snipes künftig Sneakers und Klamotten verkaufen. Und in der Galerie Roter Turm steht mit der Eröffnung von Intimissimi - auf der Fläche von ehemals "Shoes.Please" - demnächst ein neuer Shop für Unter- und Nachtwäsche für die Kunden bereit.
erschienen am 06.11.2022