Am 15. Spieltag der Regionalliga-Nordost hat der 1. FC Lokomotive Leipzig zum ersten Mal den Platz als Verlierer verlassen. Verantwortlich dafür war ein sehr starker Chemnitzer FC, der - seitdem Duda diesen im September übernommen hat - damit weiterhin auswärts ungeschlagen ist. Vor 5.792 Zuschauern im altehrwürdigen "Bruno-Plache-Stadion" sorgten der Seo und Wolter für die himmelblaue Sensation beim Spitzenreiter. Die CFC-Fans traten zweimal mit Pyrotechnik in Erscheinung.
VSG-Siegerelf startet gegen die Lok‘sche
CFC-Trainer Duda schickte beim 1:0-Heimerfolg gegen den VSG Altglienicke sein Team in der 4-2-3-1-Formation aufs Feld - und das blieb auch beim 1. FC Lokomotive Leipzig der Fall. Der 36-Jährige wiederum musste das Traditionsduell - wegen seiner roten Karte, welcher er gegen den VSG gesehen hatte - von der Tribüne aus verfolgen. Co-Trainer Niklas Hoheneder übernahm die Betreuung der Himmelblauen während des Spiels, Unterstützung erhielt er von Torwarttrainer Patrik Brencic.
Leipzig verpasst frühe Führung im "krachenden Kampfspiel"
Die Lok'sche dampfte mit dem Anpfiff sofort zielstrebig los und hatte nach wenigen Sekunden bereits die schnelle Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Erst wurde ein Eichinger-Schuss in höchster Not zur Ecke geklärt, aus welcher durch Verkamp und Piplica die nächsten Chancen resultierten. Beim CFC agierte im Sturmzentrum erneut Eshele, und dieser hatte nach vier Zeigerumdrehungen eine Gelegenheit.
Die Lok-Kicker blieben in der Folgezeit vor allem bissig im Zweikampfverhalten, wodurch Schiedsrichter Rasmus Jessen aus Berlin mehrmals in den Mittelpunkt rückte - und mit seinen Entscheidungen den Zorn der Lokomotive-Fans auf sich zog. So unter anderem, als er ein Foul von Kang an Reutter abpfiff und eines von Zickert an Piplica im Strafraum nicht geben wollte. Die Gäste aus Chemnitz hielten derweil gut dagegen und versuchten stets Nadelstiche zu setzen.
Erlbeck-Verletzung vor Seo-Tor
Erlbeck kam Mitte der ersten Halbzeit aus der Ferne zum Abschluss, musste anschließend allerdings verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Eppendorfer - sowie in der 36. Minute die überraschende himmelblaue Führung. Für diese zeichnete - wie schon letzte Woche gegen Altglienicke - Seo aus. Für den Südkoreaner war es das dritte Saisontor. In der Schlussphase des ersten Durchgangs ging es noch einmal ordentlich hin und her. Erst prüfte Ziane via Kopfball Adamczyk, danach hatte Mergel zwei gute Gelegenheiten, welche er jedoch nicht in der Lok-Kiste unterbringen konnte. Dementsprechend blieb es bei der Pausenführung für die Gäste aus Chemnitz.
Pyro-Alarm ist Gästeblock & verletzte Schiedsrichter auf dem Rasen
Die zweite Halbzeit begann mit einem Feuerwerk - und zwar im Gästeblock, wo reichlich Pyrotechnik und Raketen den Leipziger Abendhimmel erhellten. Das Spiel musste daraufhin unterbrochen werden. Die erste Chance danach hatte Seo, welcher aus aussichtsreicher Position nach einem Konter den Ball knapp am Pfosten vorbei schlenzte. Den nächsten Abschluss des Südkoreaners ließ Naumann prallen, Mergel war aber diesbezüglich überrascht und konnte den Ball nicht im Netz unterbringen. Davor hatte Eichinger erneut Adamczyk geprüft. Und danach wurde es kurios, es kam zur nächsten Unterbrechung. Der Grund: Jessen zog sich eine Verletzung zu. Nachdem ein Ersatz-Linienrichter gefunden war, pfiff Toni Bauer um 20:40 Uhr das Traditionsduell wieder an.
Himmelblaues Bollwerk hält beim Ligaprimus
Die Lok'sche war anschließend um Spielkontrolle bemüht, kam aber gegen das CFC-Bollwerk zu keiner offensiven Entfaltung. Bei einem Freistoß von Eichinger ging Zickert kurzzeitig zu Boden, der Ex-Lokist konnte aber weiterspielen. Eshele wiederum war mit seinen Kräften am Ende, für ihn kam Malina in die Partie. Der eingewechselte Elsner hatte die nächste Möglichkeit für die Platzbesitzer, jedoch war Adamczyk wiederholt auf dem Posten. Gleiches galt bei einer Ogbidi-Hereingabe sowie Verkamp-Schuss. In der Schlusssekunde erhöhte der eingewechselte Wolter auf 2:0. Nach einer tollen Mannschaftsleistung besiegen die Himmelblauen Ligaprimus 1. FC Lokomotive Leipzig verdient. Im Gästeblock wurden daraufhin mehrere Bengalos angezündet, danach lautstark mit der Mannschaft gefeiert.
CFC reist im Sachsenpokal zum DSC
Nach der SGD ist vor dem DSC: Nachdem der Chemnitzer FC in der dritten Runde des "Wernesgrüner Sachsenpokal" Titelverteidiger SG Dynamo Dresden aus dem Wettbewerb geworfen hat, geht es nun im Achtelfinale mit dem Dresdner SC 1898 gegen ein weiteres Team aus der Landeshauptstadt. Am Freitag, dem 15. November, treten die Duda-Schützlinge beim Sachsenligist an. Anstoß im jüngst erst eröffneten "Heinz-Steyer-Stadion" ist um 19 Uhr. Für die CFC-Fans steht die gesamte Gegengerade als Gästeblock zur Verfügung.