Chemnitz. Im Azurit Seniorenzentrum Altes Rathaus in Siegmar gab es in dieser Woche einen Grund zum Feiern: vor 20 Jahren zog die Einrichtung in die altehrwürdigen Räume an der Gaußstraße. Das Azurit Seniorenzentrum Altes Rathaus bietet 175 Bewohnern ein Zuhause zum Wohlfühlen. Hell und freundlich eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer, sowohl stationäre Pflege als auch die Kurzzeitpflege, großzügige, barrierefreie Aufenthaltsbereiche mit gemütlichen Sitzecken, die zum Beisammensein einladen, charakterisieren die Einrichtung. Die schöne Gartenanlage mit Terrasse sowie der gegenüberliegende weitläufige Park machen Lust auf einen Aufenthalt im Grünen und auf kleine Spaziergänge.
Nach 20 Jahren weiterhin erfolgreich
Ein 20-jähriges Jubiläum feiern zu können, sei heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, machte Hausleitung Kathleen Lindner in einer Festansprache an geladenen Gäste deutlich. Gerade nach der Coronazeit hätten viele Pflegeeinrichtungen schließen müssen. Einem guten Führungsteam bei Azurit sei es zu verdanken, dass das Haus in Siegmar nach wie vor eine feste Größe in der Branche ist. "Wir haben einen ungebrochen guten Zulauf", sagte Kathleen Lindner. Sie und ihr Team wollen daher alles tun, um den Fortbestand zu sichern. Das Haus soll zukunfts- und wettbewerbsfähig sein. Modernisierungsmaßnahmen dafür laufen bereits.
Seit 2004 in Betrieb
Das Seniorenzentrum Altes Rathaus ist die zwölfte Einrichtung der Azurit-Gruppe. Am 1. Oktober 2004 zogen die ersten Bewohner in das Haus. Die Azurit-Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, historische Gebäude zu sanieren und anschließend als Seniorenwohnanlage zu führen. So leben zum Beispiel in der Alten Zwirnerei Gersdorf oder in der alten Spinnerei Thalheim heute Senioren in gemütlichen Räumlichkeiten.
Seniorenzentrum war einst ein Rathaus
Wie es zum Bau des Alten Rathauses Siegmar kam, berichtete am Festtag Petra Mättig vom Heimatverein Reichenbrand. Aufwendig hat sie die Historie des Gebäudes recherchiert und herausgefunden, dass 1901 ein Rathausbauausschuss ins Leben gerufen worden war. 1904 wurde das Gebäude schließlich errichtet. "Da der Baugrund in der Kappelbachaue sehr sumpfig war, musste das Rathaus auf 500 Eichenpfählen erbaut werden", informierte Petra Mättig. Im März 1904 fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass auf dem Rest der verbleibenden Flächen des Rathausareals ein Park zur öffentlichen Benutzung angelegt werden soll. Ein neues Rathaus war notwendig geworden, weil das ehemalige Schulhaus an der Hofer Straße, das seit 1894 als Gemeindeverwaltung diente, aufgrund der wachsenden Bedeutung der seit 1838 selbstständigen Gemeinde Siegmar inzwischen zu klein geworden war.
Gebäude mit Geschichte
"Am 27. April 1950 wurde in Sachsen das Gesetz über die Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen verabschiedet. Dadurch war die Eingemeindung von Siegmar-Schönau nach Chemnitz beschlossen und das Rathaus verlor damit seine einstige Bestimmung", so Mättig weiter. In das Gebäude zog dann die SAG Wismut. Nach 1990 wurde das Haus als Ausländerbehörde genutzt.