Chemnitz. Aus der Hölle ins Paradies - Für den Chemnitzer FC steht am Samstag, dem 16. Dezember, der Rückrundenauftakt gegen den FC Carl-Zeiss Jena (7. Platz, 23 Punkte, 21:13 Tore) auf dem Programm. Um 14 Uhr ertönt im "Ernst-Abbe-Sportfeld" der Anpfiff. Die Thüringer haben sich nach dem sehr schwachen Saisonstart, der mit einem torlosen Unentschieden vor 6.112 Zuschauern im "Stadion - An der Gellertstraße" seinen Anfang nahm, mittlerweile mehr als stabilisiert und rollt seitdem das Feld von hinten auf. Der CFC wiederum behauptet mit 17 Punkten weiterhin den 14. Platz, der Abstand auf das Schlusslicht Hansa Rostock II beträgt sieben Punkte.
Schwerer Jahresabschluss in Jena
CFC-Coach Christian Tiffert hat mit seinen Schützlingen das Erfurt-Debakel kritisch und knallhart aufgearbeitet und analysiert: "Die erste Hälfte war - bis auf die Verteidigung der Standards - noch in Ordnung, aber was nach der Pause geschah, ist schlichtweg eine Katastrophe gewesen." Nach ihren Gelbsperren stehen dem 41-jährigen Fußballlehrer mit Kapitän Tobias Müller und Goalgetter Dejan Bozic zwei seiner erfahrensten Spieler wieder zur Verfügung, die sicherlich einen Platz in der Startformationen erhalten werden. In dieser wird hingegen Felix Müller aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlen. Wer an seiner Stelle in die Innenverteidiger rücken wird, darüber entscheidet die Leistung in der Trainingswoche. Gleiches gilt für die Torwartposition. "In der Regionalliga kann man nur bestehen, wenn man den Kampf annimmt, die notwendige Galligkeit zeigt und mit Leidenschaft und Wille spielt", benennt Tiffert die Grundtugenden und gibt damit den Kurs für das schwere Auswärtsspiel beim FC Carl-Zeiss Jena vor. Für den gebürtigen Hallenser ist der FCC ein "Topteam mit einer sehr stabilen Defensive und einer effizienten Offensive".
FCC ist ins Rollen gekommen
Der FC Carl-Zeiss Jena ist - als Vorjahreszweiter - mit Ambitionen in die diesjährige Regionalliga-Saison gestartet, allerdings hat es bis zum sechsten Spiel gedauert, ehe der erste Sieg - ein 3:0 gegen den FSV Luckenwalde - eingefahren wurde. Anschließend verlor das Team von René Klingbeil nur noch eine einzige Partie. Das war am achten Spieltag gegen Viktoria Berlin, wo sich die Thüringer mit 1:2 geschlagen geben mussten. Spätestens seit dem zehnten Spieltag ist Carl-Zeiss richtig ins Rollen gekommen und holte 17 von möglichen 21 Punkten. Das letzte Gegentor hat Kevin Kunz, der von 2015 bis 2018 das himmelblaue Tor hütete, vor 529 Minuten kassiert.
Mit 13 Gegentoren stellt Jena - neben dem Greifswalder FC - die beste Defensive. In der Offensive überragt vor allem Elias Löder. Der 23-jährige offensive Mittelfeldspieler hat bereits acht Tore erzielt sowie drei Vorlagen gegeben. Die letzten drei Siege - gegen den ZFC Meuselwitz, den Berliner AK und Chemie Leipzig - endeten jeweils 1:0. Und das gilt übrigens auch für das letzte Duell zwischen Jena und Chemnitz im Ernst-Abbe-Sportfeld", welches im Mai vor 4.898 Zuschauern durch einen Treffer von Verkamp in der siebten Minute entschieden wurde.
Keine Trainer-Diskussion bei den Himmelblauen
Nach dem 2:7-Debakel beim FC Rot-Weiß Erfurt, was "für den gesamten Verein und seine Fans eine herbe Enttäuschung" war, meldete sich CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand öffentlich zu Wort: "Wir stehen geschlossen hinter Christian Tiffert und seinem Trainerteam - das steht auch nicht zur Diskussion. Doch von den Spielern erwarten wir nach diesem Auftritt eine Reaktion." Die himmelblaue Mannschaft hat dafür im "Ernst-Abbe-Sportfeld" die letzte Chance in diesem Jahr dazu. Denn das ausgefallene Heimspiel gegen den FC Eilenburg wird dem Vernehmen nach erst im neuen Jahr nachgeholt.
erschienen am 12.12.2023