Er gehört zu Chemnitz wie der Karl-Marx-Kopf oder der Rote Turm und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Seit 2017 ist der "Lulatsch", wie der Schornstein von den Chemnitzerinnen und Chemnitzern liebevoll genannt wird, nicht nur bei Tag ein Farbtupfer in der Chemnitzer "Skyline". Dank 168 LED-Leuchten erstrahlt der Schornstein seither auch nach Einbruch der Dunkelheit über die Stadtgrenzen hinaus in seinen sieben Farben.
Bunte Farben dank Kunstprojekt
Aber einmal von vorne. Ein Schornstein, der nachts in bunten Farben leuchtet? Richtig gehört. Bereits im Jahr 2013 wurde die Esse des Heizkraftwerkes Nord im Rahmen eines Kunstprojektes des französischen Künstlers Daniel Buren angestrichen. Nicht nur die Kosten von rund 600.000 Euro sorgten damals für einige Furore. Auch die Wahl der Farben fand anfangs nicht bei Jedem Anklang.
Denn der "Lulatsch" wurde bei dem Design vertikal in sieben ungefähr gleich große Abschnitte eingeteilt und in den Farben verkehrsgelb, signalviolett, melonengelb, himmelblau, gelbgrün, erdbeerrot und aquamarin angemalt. Die Reihenfolge der Farben ist dabei übrigens alphabetisch angeordnet.
Lichtverbrauch wie 15 durchschnittliche Haushalte
Am 13. November 2017 wurde zusätzlich die LED-Beleuchtung in Betrieb genommen, die seit jeher den höchsten in Betrieb befindlichen Schornstein in Deutschland, geregelt über eine Schaltuhr, mit Untergang der Sonne erstrahlen lässt. Die Lichter verbrauchen dabei so viel Licht wie ungerechnet 15 durchschnittliche Haushalte.
So sorgt der 302 Meter hohe "Lulatsch" auch nachts für einen Farbtupfer in der Landschaft und zeigt allen Tagespendlern und Besuchern schon von weitem, dass sie die Stadt fast erreicht haben. Passend dazu äußert sich ein Chemnitzer: "Wenn ich nach einer langen Reise nach Hause komme und am Abend den Lulatsch leuchten sehe, stellt sich immer wieder dieses Gefühl von Zuhause ein und dass ich fast am Ziel bin."
erschienen am 19.01.2022