Chemnitz. Seit nunmehr 28 Jahren schaut das Team des Chemnitzer Filmfestivals "Schlingel" im Bereich der Kinder- und Jugendfilme weit über den Tellerrand und bringt neben deutschen Produktionen vor allem internationale Streifen auf die Leinwände der Stadt. Am 23. September ist es wieder soweit: Eines der größten Internationalen Festivals für Kinder und junges Publikum lädt an fünf Standorten wieder zu Filmerlebnissen der ganz besonderen Art ein: In der Festivalwoche feiern acht Filme ihre Welturaufführung, neun Produktionen werden erstmals auf der internationalen Bühne präsentiert. Zudem feiern zwei Streifen ihre Europapremiere und 59 ihre deutsche Erstaufführung.
171 Produktionen aus 54 Ländern
Rund 1.200 Kurz- und Langfilme hat die fünfköpfige Programmkommission in den vergangenen zwölf Monaten gesichtet. 171 Produktionen aus 54 Ländern haben es schließlich ins Schlingel-Programm geschafft und laufen im Regelfall in Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln. Für das ganz junge Publikum werden die Filme zudem live im Saal synchronisiert. "Auch wenn der Fokus auf Kinder- und Jugendfilmen liegt, sind Filmfans jeden Alters eingeladen, um sich im Kinosessel zurückzulehnen, in ferne Welten einzutauchen und zu träumen - denn Filmgenuss kennt kein Alter", sagt Festivalleiter Michael Harbauer, der sein Publikum per Leinwand beispielsweise nach Finnland, Nicaragua, Sri Lanka, Peru oder in die USA einlädt. Der Schwerpunkt liegt mit neun Produktionen diesmal auf der kanadischen Provinz Quebec. "Das sind durchweg sehr bemerkenswerte Filme mit familiären und geschichtlichen Aufarbeitungen", so Harbauer.
Eintrittspreise? "Pay what you want"!
Das Besondere in diesem Jahr: Erstmals kann das Ticket im Vorverkauf - und im CineStar vor Ort - zu einem selbstgewählten Preis erworben werden. Es gilt: "Pay what you want". Der Mindestbetrag liegt dabei bei dem aus den Vorjahren bekannten Preis von 5 Euro. "Wir möchten unserem Publikum mit dem Modell 'Pay what you want' die Möglichkeit geben, den Betrag zu zahlen, den sie für den Kinobesuch als angemessen ansehen. Die Neuerung ist zudem als eine Reaktion auf die wachsende Inflation anzusehen. Auch in diesen Zeiten möchten wir allen Menschen, unabhängig von der Größe ihres Geldbeutels, einen Kinobesuch im Kreise ihrer Familie ermöglichen", so Festivaldirektor Michael Harbauer.
Sichtbarkeit durch weltweite Vernetzung
Nach 20.000 Besucherinnen und Besuchern im vergangenen Jahr, hofft Michael Harbauer, wieder an die Zahlen vor Corona-Pandemie (25.000 Gäste) anknüpfen zu können. Außerdem zu Gast: ein bis zu 400-köpfiges internationales Fachpublikum. Die weltweite Vernetzung mache es unter anderem möglich, dass deutsche Produktionen rings um den Globus sichtbar werden, so Harbauer. So konnte das Spielfilmdebüt der deutschen Regisseurin Sophie Linnenbaum erst kürzlich beim Festival "Ojo de Pescado" im chilenischen Valparaiso den ersten Preis abräumen. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Produktion beim Schlingel mit dem Filmpreis des Goethe-Instituts ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wetteifern insgesamt 57 Produktionen um einen der 23 Preise - unter anderem um die Preise der Kinder-, Jugend- und Juniorjurys, der Stadt Chemnitz, den Förderpreis der DEFA-Stiftung, den Sonderpreis des MDR und den Animationsfilmpreis. Apropos: Im Segment des Animationsfilms hat sich der diesjährige Schlingel noch breiter aufgestellt.
Eröffnung am 23. September im Opernhaus
Zu den diesjährigen Spielstätten gehört neben dem CineStar in der Galerie Roter Turm, dem Kino Metropol und dem Clubkino Siegmar auch das Opernhaus, wo die 28. Ausgabe des Schlingels am 23. September um 17.30 Uhr offiziell eröffnet wird. Das Publikum kann sich dabei auf exklusive Einblicke ins diesjährige Festivalprogramm freuen. Karten gibt es an allen bekannten Theater-Vorverkaufsstellen und online auf der Internetseite der Theater Chemnitz. Die abschließende Preisverleihung findet am 30. September im Carlowitz-Congresscenter Chemnitz statt.
Spuk am Familiensonntag
Doch schon der 24. September, der Familiensonntag, verspricht Hochkarätiges - unter anderem die Weltpremiere der Neuauflage des DDR-Klassikers "Spuk unterm Riesenrad" um 17 Uhr im CineStar. Mit dabei sind auch Regisseur Thomas Stuber, die Jungdarsteller sowie die Darsteller der Geister, die im Vergnügungspark ihr Unwesen treiben (zweite Aufführung: 29. September um 15.30 Uhr im Clubkino Siegmar). Bereits um 14 Uhr steht "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" auf dem Programm. Auch hierbei sind Cast und Crew anwesend.
Alle Infos und das gesamte Programm lässt sich auf der Webseite nachlesen.
erschienen am 07.09.2023