Als Chemnitz Ende des 19. Jahrhunderts die 100.000-Einwohner-Marke knackte, wich die biedermeierlich-beschauliche Atmosphäre der Gründerjahre langsam der Anmutung einer Großstadt. Diese Stadtentwicklung um 1900 ist Thema der neuen Fotoausstellung "Metamorphose" im Schoßbergmuseum.
Entwicklung in Bildern
Die rund 90 originalen fotografischen Aufnahmen zeigen noch bis Ende Februar 2023, welchen Veränderungsprozess die Industrialisierung in der Stadtentwicklung auslöste. Die gewaltigen Wandlungen boten interessante Motive für das damals noch junge Medium der Fotografie. Viele Aufnahmen, die die Fotografen aus eigenem Antrieb oder im Auftrag von Hauseigentümern angefertigt hatten, gelangten später in die Sammlungen des Schloßbergmuseums. Darunter sind Arbeiten bekannter Chemnitzer Bildautoren wie Clemens Seeber, Rudolph Pause oder Johann Niclou, aber auch von Fotografen, deren Namen nicht überliefert sind. Heute bieten die Digitalisierung des Sammlungsbestandes und Recherchemöglichkeiten über das Internet wirkungsvolle Hilfsmittel für die Erschließung solchen Materials, etwa wenn es um die Identifizierung von Aufnahmestandorten geht.
"Der Klang der Großstadt"
So konnten im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen neue Erkenntnisse über die städteplanerischen Vorgänge um 1900 gewonnen werden. Parallel zu dieser Fotoschau bietet das Schloßbergmuseum ab dem Sonntag mit der Ausstellung "Der Klang der Großstadt" eine weitere Gelegenheit in den historischen Kosmos um 1900 einzutauchen. Hier lassen aufwändig bemalte Schützenscheiben, große Damenroben und bunte Uniformen das Bild der Menschen von damals wieder lebendig werden.