Seit mehr als fünf Jahren ringen das Verkehrsministerium und die Stadt Chemnitz um eine bessere Anbindung von Südwestsachsen an den Bahnverkehr. Nun stehen die Signale für die Fernverbindung von Berlin nach Chemnitz auf grün. Derzeit werden die notwendigen Schritte vorbereitet, damit eine europaweite Ausschreibung der Streckenleistung durch den Zweckverband Verkehrsbund Mittelsachsen (ZVMS) durchgeführt werden kann. Die entsprechende Finanzierungsvereinbarung ist abgestimmt und soll in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. Wenn die entsprechenden haushaltsrechtlichen Voraussetzungen durch den Landtag geschaffen sind, kann die Strecke ausgeschrieben werden.
Verkehrsminister signalisiert Bereitschaft für das Vorhaben
"Wir sind grundsätzlich bereit zu finanzieren. Voraussetzung ist, dass der Landtag als Haushaltsgesetzgeber die entsprechenden Mittel bereitstellt. Ich habe dem Oberbürgermeister von Chemnitz unsere Bereitschaft dafür signalisiert", so Verkehrsminister Martin Dulig. Und weiter: "Die Wiederanbindung der drittgrößten sächsischen Stadt Chemnitz und des gesamten südwestsächsischen Raumes an den Fernverkehr ist eines der vorrangigsten sächsischen verkehrspolitischen Ziele - insbesondere mit Blick auf Chemnitz als angehende Kulturhauptstadt 2025. Nun rückt die Realisierung einer umsteigefreien Fernverbindung in greifbare Nähe - schon zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni 2022 könnte es soweit sein."
Oberbürgermeister Sven Schulze freut sich, sagte aber auch: "Es ist jedoch wichtig, dass die Schiene noch attraktiver wird. Dazu müssen wir neben dem Anschluss nach Leipzig, der bereits in Planung ist, auch einen Anschluss nach Südbayern realisieren. Wir hoffen, dass in Bayern zügig der dafür nötige Streckenausbau erfolgt, damit Chemnitz nicht der Endhalt einer Fernbahnverbindung ist, sondern der Mittelpunkt."
erschienen am 22.03.2021