Sensible Gemüter sollten sich am Samstag, 3. September, gegen 11 Uhr wohl lieber die Ohren zuhalten. An diesem Tag werden in ganz Chemnitz die neuen und bestehenden Sirenen mit einem Probealarm getestet. Insgesamt sind 22 Sirenen des neuen Warnsystems zu hören.
In modernste Technik investiert
Bürgermeister Ralph Burghart erklärt: "Um die Bevölkerung vor Gefahren und Notlagen, wie zum Beispiel Hochwasserereignisse, rechtzeitig warnen zu können, braucht es ein flächendeckendes und funktionstüchtiges Warnsystem auf dem neuesten Stand der Technik." Rückblick: Der bundesweite Warntag 2020 hatte gezeigt, dass es auch in Chemnitz noch einige Lücken zu schließen galt. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und in modernste Technik investiert. Mit dem Probelauf wollen wir nun testen, ob diese auch gut funktioniert", so Burghart. Die Sirenen werden sowohl zur Warnung als auch zur Entwarnung der Bevölkerung verwendet. Laut Beschluss des Arbeitskreises Feuerwehrwesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) erfolgt die Warnung durch einen "einmünitigen, auf- und abschwellenden Heulton" und die Entwarnung durch einen "einminütigen, gleichbleibenden Heulton".
Warntexte auch über Sirenen
Die Stadt Chemnitz hat zehn neue elektronische Sirenen errichtet, eine weitere befindet sich noch im Bau. Das System der elektronischen Sirenen wird noch um ein zentrales Steuersystem erweitert, um eine doppelte Auslösemöglichkeit zu gewährleisten und um die Funktionsfähigkeit der Sirenen sowie die ausgelösten Alarme kontrollieren zu können. Die elektronischen Sirenen sind darüber hinaus mit einer Akkupufferung ausgestattet, denn im Falle eines Stromausfalls müssen noch mindestens vier Warn- und Entwarnzyklen durchlaufen werden können. Zudem können über diese Sirenen Warntexte durchgesagt werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 224.000 Euro, davon sind rund 131.000 Euro Fördermittel aus dem Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket 2020-2022 der Bundesregierung.
Nächster Warntag am 8. Dezember
Die Stadt Chemnitz beteiligt sich mit ihrem Warnsystem auch wieder am bundesweiten Warntag, der in diesem Jahr am 8. Dezember stattfindet. Am gemeinsamen Aktionstag von Bund und Ländern werden 11 Uhr sämtliche Warnmittel testweise ausgelöst. Mit dieser probeweisen Warnung soll die Bevölkerung für das Thema Warnung in Notlagen sensibilisiert werden. Zudem üben alle Beteiligten, wie Behörden in Bund, Ländern und Kommunen, aber auch die Medien, die Abläufe bei der Warnung vor einer Gefahr.