Jedes Derby ruft bei Fans stets immenses Interesse hervor- und das gilt natürlich auch für das Duell zwischen dem Chemnitzer FC und dem FC Erzgebirge Aue. Am Mittwoch, dem 22. März, treffen beide Teams im Viertelfinale des "Wernesgrüner Sachsenpokals" aufeinander. Um 20:20 Uhr ertönt im "Stadion - An der Gellertstraße" der Anpfiff. Aktuell sind etwas mehr als 13.000 Tickets verkauft, 1.800 davon ging an die Veilchen-Anhänger. Letztmalig standen sich beide Vereine in der Spielzeit 2015/2016 gegenüber, beide Spiele gewann der FC Erzgebirge."Die Vorbereitungen auf das Pokal-Derby mit verschiedenen Ideen und schließlich der Umsetzung der Fan-Aktionen zeigt die in den letzten Jahren zurückgekehrte, gute Zusammenarbeit zwischen den himmelblauen Anhängern und dem Verein. Wir blicken mit großer Vorfreude auf das Spiel und auf die zahlreiche Unterstützung von den Rängen.", sagt Christoph Antal, Pressesprecher des CFC.

 

CFC und Fans mit gemeinsamer Aktion

Um diesem Derby einen würdigen Rahmen zu verleihen und den Zusammenhalt weiter zu stärken, gibt es gemeinschaftliche Aktion der aktiven Fanszene und des Vereins. So ist eine sehenswerte Choreografie in der Südkurve geplant, dessen Besucher "einen Zehner" für eine exklusive Erinnerung einpacken sollte. Welche das sein wird, das ließen sich die Vereins- und Fan-Initiatoren nicht entlocken. Trotz der zuletzt schwächelnden Leistung der Mannschaft ist die Vorfreude bei der himmelblauen Fanschar auf diese Partie riesengroß. "Dieses Spiel vor nahezu ausverkauftem Haus kann bei positivem Ausgang langfristig eine Initialwirkung für Verein und Fanszene haben, um die Begeisterung für den CFC in der Stadt Chemnitz wieder zu steigern", betont Philipp Uhlig als Vertreter des Fanszene e.V.

 

Chemnitzer Choreografien

Am 7. November 2015 traf der CFC zuletzt im "Stadion - An der Gellertstraße" auf den FCE - und damals überzeugte die Südkurve mit einer beeindruckenden Choreografie, welche sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzte. Das bekannte Lied der Schlagersängerin Nicole - "Flieg' nicht so hoch, mein kleiner Freund" - war das Startsignal für diese, dessen Vorlage aus dem Ikarus-Mythos entnommen wurde. Hinter dem Banner mit eben dieser Liedzeile wurde die griechischen Mythologie neuzeitlich interpretiert.

 

Veilchen-Fans sind heiß auf das Duell

Doch auch bei den Veilchen-Fans ist die Vorfreude groß: Christine Matko, die stellvertretende Bürgermeisterin von Schwarzenberg und Ehefrau von Landrat a.D. Karl Matko, ist eine glühende Anhängerin des FC Erzgebirge Aue. Das Sachsenpokalspiel kann sie nicht im Stadion sehen und doch ist sie im Fußballfieber: "Es ist ein Derby. Es ist hochbrisant. Ich drücke natürlich meinen Jungs die Daumen", sagt Matko und fügt gleich hinzu, dass sie mit deren Leistung in den vergangenen Spiel sehr zufrieden ist. "Es ist gut, dass Pavel Dotchev als Cheftrainer wieder zurückgekommen ist. Er hat halt doch den besten Zugang zu den Jungs." Dass sie nicht nur auf einen Sieg hofft, sondern fest daran glaubt, zeigt sich in ihrem Tipp: "0:1 geht es für uns aus. Es wird ein ziemlicher Kampf sein, aber wir gewinnen."

 

Leukersdorfer denkt an die Pokal-Gelder

Für Veilchen-Fan Jens Bonitz aus Leukersdorf steht nicht unbedingt die Fanrivalität im Vordergrund, sondern die finanzielle Seite des Sachsenpokals. "Es geht um ein Weiterkommen im Sachsenpokal und letztendlich um die spätere Qualifikation für den DFB-Pokal." Das wiederum sei ja unterm Strich mit Geld verbunden. Live kann Bonitz auf Grund einer Spätschicht nicht dabei sein, hatte aber bereits eine Karte gekauft, die er jetzt weitergegeben hat. "Mit 2:1 kann ich aktuell nichts verkehrt machen", sagt Jans Bonitz und glaubt an einen Sieg in der regulären Spielzeit.

Veilchen-Biker, FCE-Sponsor und Malermeister Uwe Stübner lässt sich dieses - aus seiner Sicht - wichtige Spiel nicht entgegen. "Es ist ein Gradmesser, ein Derby halt. Es geht um die Nummer 1 in Sachsen. Da spielt die Ligenzugehörigkeit eine untergeordnete Rolle." Auch er rechnet - wie immer, wenn er zu einer Sportveranstaltung seines Herzensvereins geht - mit einem Sieg.

Ein Spiel gegen den FC Karl-Marx-Stadt wird er aber wohl nie vergessen. "Es war 1972 - da sind wir als Jungspunde mit Fahne zum Stadion. Ich bin dort aber nicht angekommen, weil ich in ein Motorrad gelaufen bin." Er landete im Krankenhaus, hatte sich aber glücklicherweise nur den Arm gebrochen. "Aber vergessen werde ich es nie."

Hier geht es zum zweiten Teil der Sonderserie im Vorfeld des Pokalduells.