Die Fußballregion fiebert dem Pokalduell zwischen dem Chemnitzer FC und dem FC Erzgebirge Aue entgegen. Vielen Fans hätte es sicher gefallen, wenn es sich dabei um das Endspiel gehandelt hätte. Doch Fortuna wollte es so, dass sich beide Teams am 22. März bereits im Viertelfinale des Sachsenpokals gegenüber stehen. In den vergangenen Jahrzehnten kreuzten sich die Wege beider Teams immer wieder. Dabei kann sich Chris Löwe zum Beispiel noch genau an den 14. Mai 2010 erinnern. Damals waren knapp 10.000 Zuschauer Augenzeugen des Endspiels, dass der CFC als Viertligist gegen den Zweitliga-Aufsteiger Aue 3:2 gewann.
Routinier besiegte als junger Spieler Aue im Sachsenpokal-Finale
Die Tore für die Himmelblauen erzielten Julius Reinhardt, Chris Löwe sowie Tobias Becker. "Für mich war es damals der erste größere Erfolg in meiner Laufbahn. Eine Saison später stiegen wir in die 3. Liga auf", sagt Löwe, der anschließend für Borussia Dortmund, den FC Kaiserslautern, für Huddersfield in England sowie Dynamo Dresden spielte. Seit September 2022 trägt der 33-Jährige, der einst in Plauen geboren und in der Nachwuchsabteilung des CFC ausgebildet wurde, wieder das himmelblaue Trikot. So schloss sich für den 1.73 Meter großen Kicker nach vielen Jahren der Kreis. "Natürlich sind wir in der aktuellen Phase der Außenseiter. Aber wir werden alles daran setzen, um es vor einer großen Kulisse so spannend wie möglich zu machen. Auch für Aue geht es in diesem Spiel um sehr viel.
CFC sorgte im DFB-Pokal für Sensation
Denn dem Landespokalsieger winkt schließlich der finanziell lukrative Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals", sagt Löwe. Nach dem Landespokalsieg 2010 konnte sich Chemnitz in diesem Wettbewerb zunächst gegen den FC St. Pauli 1:0 durchsetzen, musste jedoch in der zweiten Runde gegen den VfB Stuttgart mit 1:3 nach Verlängerung die Segel streichen.
Jetzt will Chris Löwe erst einmal alles gegen Aue geben. "Ich denke, dass ich in den bisherigen Saisonspielen gezeigt habe, dass es bei mir auf dem Rasen noch ganz gut funktioniert", sagt der erfahrene Kicker.
FCE-Kapitän erinnert sich ungern zurück
Pokal? Chemnitzer FC? Da fallen René Klingbeil, dem ehemaligen Kapitän des FC Erzgebirge Aue, gleich zwei Geschichten ein. 2010 - sein Team hatte gerade den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga geschafft - gehörte Klinge zu denen, die im Finale des Sachsenpokals am 14. Mai aufliefen. Klingbeil lacht: "Es hatten sich tatsächlich einige Spieler krankgemeldet." So stand Flauder statt Männel im Tor und fehlten auch weitere Namen der Aufstiegshelden. Warum? "Wir waren vorher auf Mallorca feiern." Die 3:2-Niederlage, die die Lila-Weißen im Finale hinnehmen mussten, schmerzte sehr. Auch weil der Kumpelverein in Chemnitz zuvor zweimal in Führung gegangen war. "Unser Cheftrainer, Rico Schmitt, war richtig angefressen", so René Klingbeil, der viel lieber über die zweite Pokalerfahrung mit dem Chemnitzer FC spricht. 2018 im Erzgebirgsstadion.
Klingbeil sorgte im Sachsenpokal mit Lößnitz für Aufsehen
Allerdings hieß der Gastgeber damals nicht FC Erzgebirge Aue, sondern FC 1910 Lößnitz. Klingbeil war nicht mehr Spieler, sondern Trainer des Landesligisten. Die Partie vor 3.450 Zuschauern endete mit einer 2:4-Niederlage des Underdogs. "Die Enttäuschung war überhaupt nicht groß, weil wir uns einen riesigen Fight geliefert haben", so Klingbeil, der mittlerweile den FC Carl Zeiss Jena trainiert. Seine Landesligamannschaft, die zum Teil Regionalligaerfahrung hatte, konnte trotz früher Chemnitzer Führung zweimal den Ausgleich erzielen. Der damalige Spitzen-Stürmer Daniel Frahn kegelte mit zwei Treffern (77./92.) die Erzgebirger aus dem Pokal.
Hier lest ihr den ersten Teil der Pokalgeschichte vorm Derby: Die Fans
Hier lest ihr den zweiten Teil der Pokalgeschichte vor dem Derby: Die Stadien
erschienen am 19.03.2023