Der Chemnitzer Busbahnhof wird vom Schillerplatz an den Bahnhofsvorplatz umziehen. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch gefasst. Ein weiterer Punkt, der im Gremium erneut für Gesprächsbedarf sorgte, war die Frage nach der Zeitschiene: Soll der neue Busbahnhof vor oder nach dem Kulturhauptstadtjahr 2025 gebaut werden. FDP-Stadtrat Dieter Füsslein warb für eine Umsetzung vor 2025. Als Argument brachte er die Zusage an die TU Chemnitz, das Areal am Schillerplatz nutzen zu können. "Wir müssen diese Zusage aufrecht erhalten", sagte er. Zwei Jahre Bauzeit halte er zudem für ausreichend, was die "überschaubare Maßnahme" der Busbahnhofsverlegung betreffe. Dem widersprach Günter Boden (AfD). "Wir reißen hier nicht nur ein paar Platten raus, wir gehen tiefgründig in Gebäude und Oberflächenstrukturen rein", erklärte er.


Fernbusterminal soll an der Dresdner Straße bis 2024 entstehen

Schließlich stimmte eine Mehrheit dafür, den zentrale Omnibusbahnhof erst nach dem Jahr 2025 am Standort Bahnhofsvorplatz zu bauen und das Fernbusterminal bis zum Jahr 2024 am Standort Dresdner Straße neu zu errichten. Mit dem Fernbusterminal soll bis zum Kulturhauptstadtjahr 2025 ein neuer und moderner Verknüpfungspunkt fertiggestellt sein. Die Finanzierung des Terminals kann - anders als der Neubau des Busbahnhofs - insgesamt aus dem Budget des Tiefbauamtes sichergestellt werden. Für den Bau des Busbahnhofs hätte die Stadt auf die Zusage von Fördermitteln warten müssen, was erneute Zeitverzögerungen bedeutet hätte. Mit dem Beschluss vom Mittwoch hat der Stadtrat die risikoärmste Variante gewählt.

 

Trennung von Regional- und Fernverkehr

Derzeit verfügt der Omnibusbahnhof über zwölf Bussteige und wird von 13 Regionalbuslinien sowie einer nicht genau bekannten Anzahl von Fern- und Gelegenheitsbussen angefahren. Künftig sollen regionale Linien und Fernlinien getrennt werden - dafür ist der separate Neubau eines Fernbusterminals am Standort Dresdner Straße erforderlich.