Beste Stimmung herrscht beim Reichenbrander Brauerei-Chef Michael Bergt und seinen Mitarbeitern. In der letzten Woche ist nach dem Markenrechtsstreit nun vor dem Oberlandesgericht Stuttgart das Urteil gefallen. Auf den Etiketten der Flaschen des 148 Jahre alten Familienunternehmens darf ab sofort wieder "Bergt-Bräu" stehen. Die durchaus brisante, juristische Auseinandersetzung dauerte knapp ein Jahr, die Wellen waren auch im Internet hochgeschwappt.
Beschwerde aus Baden-Württemberg
Ulrich Zimmermann, Chef der Brauerei Berg aus Ehingen bei Ulm, hatte wegen Verwechslungsgefahr zwischen "Berg" und "Bergt" Klage eingereicht und damals Recht bekommen. Das hatte drastische Folgen für die Reichenbrander, denn 12.000 bereits etikettierte Flaschen und somit 4.000 Liter mussten vernichtet, der Vertrieb eingestellt und alle Werbemaßnahmen gestoppt werden.
Geheimes Urteil
"Es ist unbeschreiblich erleichternd, dass alles ein gütliches Ende genommen hat", betont Michael Bergt. Über die Inhalte der Gerichtsverhandlung und das Urteil wurde in Einvernehmen mit dem Kläger Ulrich Zimmermann Stillschweigen vereinbart. Seit Montag laufen nun die Abfüllanlage und Etikettiermaschine auf Hochtouren, auch der Vertrieb wurde wieder angekurbelt.
Fünf Generationen
Vor 50 Jahren wurde die Brauerei in der DDR verstaatlicht und als Brauerei Reichenbrand weitergeführt. Schon in Kürze wird nun auch endlich an der Fassade auf einer 30 Meter breiten Leuchtreklame "Brauerei Bergt Reichenbrand" stehen. "Ich führe die Brauerei in fünfter Generation und es macht unheimlich stolz, nun auch mit unserem Familiennamen wieder ohne Rechtsfolgen werben zu dürfen", freut sich Michael Bergt.
erschienen am 29.03.2022