Rodrigo Pastore wurde 1971 in Buenos Aires geboren und besitzt neben der argentinischen auch die italienische Staatsbürgerschaft. Er wuchs in der argentinischen Hauptstadt auf, wo er auch mit dem Basketball begann. Nach vierjährigem Aufenthalt an der Lipscomb Universität wurde er 1996 Basketballprofi und spielte unter anderem für Landshut und Steiner Bayreuth. Zwischen 1998 und 2005 war Pastore in Italien für verschiedene Erst- und Zweitligisten wie Jesi, Ragusa, Trieste und Osimo aktiv - unterbrochen nur von einem Gastspiel 1999/2000 bei den Telekom Baskets Bonn. 2005 ging es für ihn dann in die Schweiz zu den Lugano Tigers. Ein Jahr später wechselte er nach Vacallo. Dort gelang ihm als Spielertrainer von SAV Basket der Aufstieg in die erste Schweizer Liga und bereits 2008 wurde seine Mannschaft Pokalsieger. 2009 folgte das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Vier Jahre später zog sich Vacallo aus dem Spielbetrieb zurück.

Seit drei Jahren schon in Chemnitz

Im Jahr 2015 verpflichteten die Niners Chemnitz den gebürtigen Argentinier. Pastore führte die Sachsen 2016/17 ins Halbfinale der Pro A, wo man knapp am Bundesliga-Aufstieg vorbeischrammte. Nach einer durchwachsenen letzten Spielzeit wird in dieser Saison mit aller Macht am Aufstieg ins Oberhaus gearbeitet. "Ich will mit Chemnitz in die Bundesliga", gibt sich Pastore kampfentschlossen und legt viel Wert auf Teamwork. "Einer muss für den anderen einstehen, keiner darf sich zu wichtig nehmen und auch nicht für Verteidigungsaufgaben zu schade sein", so der Niners-Übungsleiter zu seiner Philosophie. Schon in der Saisonvorbereitung blieb die Mannschaft ohne Niederlage, bezwang drei tschechische Erstligisten und Bundesliga-Aufsteiger Crailsheim.

Diese Saison unangefochtener Spitzenreiter

Von September bis Dezember blieben die 99er in zwölf Ligaspielen unbezwungen und stellten einen neuen vereinsinternen Rekord auf, der auch in der Ligageschichte Seltenheitswert hat. Selbstverständlich baut Pastore auch auf sein Trainerteam Hutchinson/Wende und die engagierte Crew rings um die Mannschaft, ohne die der Erfolg nicht möglich wäre. Ein gehöriger Grund, ihn für seine Leistungen 2018 auszuzeichnen.

Argentinien ist ein basketball-verrücktes Land. Bei der 1950 erstmalig ausgetragenen Weltmeisterschaft gewannen die Argentinier vor heimischem Publikum ihren ersten und einzigen WM-Titel. Seit 1986 sind die Südamerikaner bei jeder Weltmeisterschaft dabei. 2002 unterlagen sie im Finale Jugoslawien nach Verlängerung. 2004 wurden sie in Athen Olympiasieger und gewannen vier Jahre darauf in Peking die Bronzemedaille.